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Für viele “erfahrene” DJs ist eine Serato Auto-Sync Funktion ein rotes Tuch. Man muss nicht mehr selbst Beatmatchen, legt ohne Kopfhörer auf und ist daher für die meisten anderen kein richtiger DJ. Ich denke da, obwohl ich selbst Serato-Nutzer bin und damit ohne Auto-Sync auskommen muss, etwas anders darüber. Doch das ist ein ganz anderes Thema. Das Problem ist vielmehr ein ganz anderes.

Häufig sieht man junge, noch unerfahrene DJs beim Auflegen die Hälfte der Zeit damit zu verschwenden, verzweifelt nach dem nächsten Song zu suchen. Die andere Hälfte verbringen sie damit, diesen Track dann –mittels Sync-Button – in den zu mixen, der gerade läuft.
An diesem Punkt war bestimmt schon jeder einmal von uns und das sollte niemand peinlich sein. Durch Digitales DJing kommt man recht schnell an diesen Punkt und hat dann oft Probleme, weiterzukommen.

Serato Auto-Sync

Auto-Sync Button

Wenn du das mit dem Auflegen also wirklich ernst meinst und weiterkommen willst, dann musst du diese Grenze irgendwann überschreiten. Ich möchte euch deshalb heute einmal ein paar praktische Tipps geben, wie man dies schaffen kann.

1. Tipps für die Trackauswahl

Der Grund dafür, dass so viele DJs eine gefühlte Ewigkeit auf ihren Bildschirm starren, bevor sie den nächsten Song auswählen, liegt hauptsächlich daran, dass die meisten einfach viel zu viele Tracks auf ihrem Laptop haben.

Als Faustregel kann man sagen, dass ca. die doppelte Anzahl an Lieder, die du spielen willst völlig genügen sollte. Wenn du also alleine auflegst, spielst du normalerweise ca. 6 Stunden. Das bedeutet, falls du HipHop, Charts, oder Classics spielst und die Lieder im Schnitt 2-3 Minuten laufen lässt, dass eine Auswahl von 120 bis 180 Liedern völlig ausreichen sollte. Schau jetzt mal bitte deine DJ Playlisten durch und sag mir welche davon diese Grenze nicht mindestens um das Doppelte überschreitet? Dadurch musst du dich (bevor du zu einem Booking gehst) zuerst einmal viel länger mit deinen Playlisten auseinandersetzen und entscheiden, welche Tracks nehme ich mit und welche lösche ich.

Zum anderen aber, kommen dir auf einmal viel bessere Ideen. Dir fallen Gemeinsamkeit wie Wortspiele oder ähnliche Beats auf, beim Durchscrollen „springen“ dich sofort zwei, drei Lieder an, die du nacheinander spielen könntest oder welche zwei Songs jetzt das Publikum zum Mitsingen bewegen könnten. Das bedeutet, du verbringst wesentlich weniger Zeit damit, wie gebannt auf deinen Bildschirm zu starren (Serato Face) und auf eine plötzliche Inspiration zu hoffen und hast damit mehr Zeit dafür, das zu tun, was eigentlich deine Hauptaufgabe ist: Die Leute beobachten, herausfinden welcher Titel am besten als nächstes passt und Mixen. Fertig! Auflegen kann so einfach sein…

Doch Moment: Damit das passieren kann, müssen wir uns noch einmal dem Serato Auto-Sync Thema widmen.

2. Tipps, um die Geschwindigkeit 2er Tracks anzugleichen

Der Sync-Button macht normalerweise, was das Angleichen der BPMs angeht, einen ziemlichen guten Job und kann deshalb im Prinzip schon sehr hilfreich sein. Außerdem verleiht er Neulingen das Gefühl, wenn sie sich an ein, zwei Regeln halten, dass eigentlich nichts schiefgehen kann. Das Problem ist jedoch die Körpersprache, die du dabei ausstrahlt. Meist sieht man den DJ steif vor seinem Rechner stehen, die Augen starr auf den Bildschirm gerichtet, um wie gebannt die Waveformen zu beobachten. Ein Auto-Sync DJ strahlt nicht unbedingt Selbstbewusstsein aus, geht meist selbst eigentlich nie hinter dem Pult ab und scheint auch nicht gerade Spaß bei seiner Arbeit zu haben. Eine Connection mit seinem Publikum; Fehlanzeige!

Aber es wird noch schlimmer. Viele Musikrichtungen wie Soul & Funk oder auch vereinzelt aktuelle Chart-Tracks, sind für Auto-Sync einfach nicht geeignet. Das führt dann dazu, dass DJs vermeiden diese Lieder zu spielen, weil sie sich unsicher dabei fühlen. Somit limitieren sie nicht nur die Qualität ihrer Mixe, sondern auch die Bandbreite an Musik in ihren DJ-Sets.

Außerdem denke ich, dass DJs, die sich zu 100% auf die Auto-Sync Funktion verlassen, eine Menge dessen, was DJing ausmacht, verpassen. Nämlich Musik für eine bestimmte Location zusammenzustellen und diese dann in deinem eigenen Stil zu präsentieren und zu performen.
Die gute Nachricht ist, wenn dir klar geworden ist, dass nicht Mixen, sondern eine sorgfältige Musikauswahl, der wichtigste Teil deines Jobs ist, dann hast du schon halb gewonnen.

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{ 2 comments… add one }
  • Martin arweiler 30. Mai 2018, 23:55

    Die gute Nachricht ist, wenn dir klar geworden ist, dass nicht Mixen, sondern eine sorgfältige Musikauswahl, der wichtigste Teil deines Jobs ist, dann hast du schon halb gewonnen.

    Dieser Satz spiegelt genau das wieder worauf es ankommt.
    Benutze selbst den Sync Button. Es ist auch mal ok einen Übergang zu verhauen wenn über den Abend gesehen die musikauswahl passt.

    Reply
  • Benny 6. März 2015, 03:47

    Ich bin dir sehr dankbar für deinen Texte die du schreibst

    Du hast mir wieder die Lust auf dj’ing gegeben und das ich mich wieder mehr darein hängen soll

    Nochmals Danke

    Reply

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