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Sind wir mal ehrlich, klar macht Auflegen Spaß und die meisten von uns machen es auch nicht wegen der Kohle.

Zumindest nicht nur…

Aber Keiner mag das Gefühl, dass man selbst und seine Arbeit nicht richtig wertgeschätzt wird oder?

Dieses Gefühl, dass dich einer über den Tisch ziehen und verarschen will, nur um bisschen mehr Profit zu machen.

Oder das Gefühl, die anderen DJs bekommen für den selben Job mehr Geld, nur weil sie dem Chef dafür in den Arsch kriechen.

Okay, aber wie verhandelst Du dann richtig deine DJ Gage?

Gibt es irgendwelche Tricks oder Formeln, um nicht zu wenig zu verlangen und wie verhinderst Du es, dass Du plötzlich gar keine Gigs mehr hast, weil Du zu teuer bist?

Der Reihe nach.

Grundsätzlich musst Du erst einmal zwei Dinge unterscheiden:
A. Legst Du in einem Club oder einer Bar für einen Veranstalter auf
B. Legst Du bei einer Feier als Mobile DJ auf

A. Für einen Veranstalter auflegen

Es ist Donnerstag Nachmittag und dein Handy klingelt mit einer unbekannten Nummer. Am Telefon, ein Veranstalter einer neuen Partyreihe in deiner Stadt, für die dich ein befreundeter DJ empfohlen hat.

Du redest mit dem Typ über den Termin, die Musik, das Publikum und ihr seid euch sympathisch. Doch dann plötzlich, kurz vor dem Auflegen, kommt die Frage:

Veranstalter: „Und was greifst Du so ab pro Termin?“

Was sagst Du jetzt? Oder besser, was solltest Du auf KEINEN Fall sagen?

Fehler #1 – Auf Mitleid machen

Sachen wie: „Ich muss voll weit fahren“ oder „Ich muss ja auch mein eigenes Equipment mitbringen“ oder „Ich muss extra Songs für die Party runterladen„, mögen ja vielleicht alle stimmen, aber das interessiert doch einen Veranstalter nicht. Dann sucht er sich halt jemanden, der näher dran ist, die Musik schon hat oder dem das alles egal ist.

Die Leute wollen ja auch nur Kohle verdienen und entscheidend ist, wie Du ihnen dabei helfen kannst. Dazu zählen Sachen wie:

  • Refrenzen, wo Du schon überall gespielt hast
  • eigene Produktionen oder Remixe
  • Größe deiner Fanbase und Anzahl Facebook Likes
  • sogar dein Aussehen, wenn das zusätzlich Frauen anzieht

Fehler #2 – Keine konkrete Zahl nennen

Natürlich ist das vielleicht eine etwas unangenehme Situation, weil Du denkst, der Typ sagt bestimmt gleich:

„WAS? Du spinnst doch!“ Aber wenn Du den Fehler machst zu sagen: „Was kannst Du denn zahlen?“ Und der Typ sagt 100€, dann kommst Du aus der Nummer auch nicht mehr raus.

Fehler #3 – Zu hoch Pokern

Egal welche Zahl Du dann nennst, der Veranstalter wird auf jeden Fall versuchen, deine Gage zu drücken. Das ist ganz normal und dein erstes Angebot sollte das miteinkalkulieren und ein wenig zu hoch sein. Nur halt nicht übertrieben zu hoch.

Also sagen wir mal, Du bist seit 10 Jahren Club-DJ und einigermaßen bekannt in deiner Stadt. Du hast aber keine eigenen Produktionen, keine riesen Fanbase und bist auch nicht aus dem Radio. Dann wäre ein Vorschlag wie 1.000€ auf jeden Fall übertrieben und macht gleich einen ganz schlechten Eindruck.

Nicht nur wegen der Kohle. Die Leute denken dann gleich, Du bist abgehoben und kannst deinen eigenen Wert nicht realistisch einschätzen.

Fehler #4 – Sich unter Wert verkaufen

Das andere Extrem ist aber genauso scheiße. Viele denken immer, wenn sie zu viel verlangen, bekommen sie gar keine Gigs mehr. Und natürlich gibt es immer Veranstalter, die dann den 50€ DJ nehmen, um nochmal bißchen Kohle zu sparen.

Aber wenn es eine seriöse Veranstaltung ist, dann werden sich die Leute immer für den DJ entscheiden, der am besten passt und nicht für den, der am günstigsten ist.

Solange deine Gage also sich in einem realistischen Rahmen bewegt, verschaffst Du dir durch Preisdumping keinen Vorteil gegenüber den anderen DJs.

Nur zur Orientierung. Hier mal ganz grob, was Club-DJs ungefähr in Deutschland so an Gage bekommen. Je nach Bundesland schwankt das jedoch ziemlich. Im Süden ist es generell immer ein bißchen mehr:

Location Größe DJ Gagen
Bar/Lounge 100 – 200 Gäste 150 €- 200 €
Club 200 – 500 Gäste 250 €- 500 €
Großraumdiskothek 500 – 1.500 Gäste 500 €- 800 €

B. Als Mobile DJ auflegen

Nicht nur beim Auflegen unterscheiden sich Club und Mobile DJ, auch bei den DJ Gagen.

Als Mobile DJ hast Du normal drei Möglichkeiten, an Gigs zu kommen:

Das heißt, Du wirst meistens von Leuten gebucht, die sonst keine Ahnung haben, was so ein DJ normal verdient. Also vergleichen Sie, so wie wir das mittlerweile bei vielen Dingen machen.

Da ist die Versuchung bei vielen natürlich groß, einfach den Preis zu senken, um sich so von den anderen DJs abzuheben und mehr Gigs zu bekommen. Aber das Problem dabei ist das Selbe, wie bei den Club DJs auch:

  • Du lockst damit keine seriösen Leute an
  • deine Arbeit wird auch nicht wertgeschätzt
  • und Du verlierst schnell den Spaß am Auflegen

Und selbst wenn dir das alles nichts ausmacht. Die Fahrerei, das Feilschen mit den Leuten, die ständig weiter sinkenden Preise…viel Kohle wird da nicht mehr übrig bleiben.

Machen wir doch mal ein Beispiel:

Sagen wir Du spielst auf einer Hochzeit von 15:00 Uhr bis 03:00 Uhr morgens. Du bringst dazu dein eigenes Equipment (Laptop, Controller, Turntables, etc.) mit und mietest noch eine Anlage bei einem Verleih. Die Location ist 100km entfernt und Du fährst mit deinem eigenen Auto hin.

Als Gage verlangst Du 350€ für den ganzen Abend. Was denkst Du, ist das okay? Ist das fair? Ist das ausreichend?

Gehen wir es mal durch.

EINNAHMEN:

  • 350€  DJ Gage

AUSGABEN:

  • 100€ Miete Anlage (2x500Watt Aktivmonitor, Funk MIC)
  • 20€ Fahrtkosten (Benzin)
  • 50€ Google AdWords oder Facebook Werbung

GEWINN (v. St.):

  • 180€

Aber HALT, nicht so schnell! Da Du ja nicht ILLEGAL und schwarz auflegst, sondern ganz normal ein Gewerbe als DJ angemeldet hast, musst Du ja auch noch Steuern zahlen auf die Gage. Wie viel das genau sind, hängt natürlich davon ab, was Du sonst noch so verdienst, aber gehen wir mal pauschal von 30%, also nochmal 54€ aus.

GEWINN (nach St.):

  • 126€

Das heißt, dein Stundenlohn für’s Auflegen beträgt ca. 10€/Stunde. Und da ist noch gar nicht mitreingerechnet, dass Du dein eigenes Equiment ja auch erst einmal kaufen musst. Dass Du laufende Kosten, wie iTunes Käufe oder monatliche Gebühren für DJ Pools hast oder mal eine neue Nadel oder Control Vinyl brauchst.

Musst Du selber wissen, ob das für dich ausreichend und Du damit zufrieden bist.

Bei Weltklassejungs gibt es eine ganz coole Grafik, die zeigt, was Mobile DJs im Durchschnitt für verschiedene Veranstaltungen verlangen und wo man als DJ am meisten verdienen kann.

Wie legst du deine DJ Gagen für einen Gig fest? Mit welchen DJ Gagen hast du angefangen und sagst du anderen DJs, was du bekommst, wenn sie dich fragen? Was würdest du einem Neuling raten, wenn er dich fragt, was er für sein 1. Booking verlangen kann? Teil mir deine Meinung mit in den Comments unten.

Google+ Tobias Laemmle

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{ 2 comments… add one }
  • Andreas 25. Januar 2016, 18:35

    Hey Tobi,
    ich habe mir ein bestimmten Preis pro Stunde festgesetzt. Pro Aufbau / Abbau rechne ich extra (aber Kunde darf es nicht wissen, sonst kommen Fragen, wieso, warum, u.s.w.). ich habe mir mit Hilfe von OpenOffice so ´ne Tabelle mit Preisen gemacht, und diese anschliessend laminiert. Diese Excel-Tabelle ist so groß wie eine Visitenkarte und passt ganz gut ins Handy-Etui. Bei jedem ankommenden Anruf kann ich Gebrauch von meiner schlauen Tabelle machen ))). Wenn DJ mich anrufen und nach meinen preisen fragen – die sagen ja nicht, dass Sie Preismonitoring machen ))) – ich nenne den Preis und gut ist. Ich denke ich liege im Mittelfeld. )))) Ein Tipp für Neuling : keine Ahnung, ich habe bei Verwandten und Freunden angefangen aufzulegen – und da hab´ ich GERNE kostenfrei aufgelegt. Und für meine erste Hochzeit hab´ ich nicht viel bekommen, um die 150€ waren es. Jeder muss für sich selbst entscheiden, denn einem Kunden tun 600€ nicht weh, dem anderen sind 200€ schon viel zu viel verlangt.

    Reply
    • Maximilian 18. Mai 2016, 18:14

      Andreas, das mag vielleicht der Fall sein, aber solche Leute möchtest du dementsprechend nicht als Kunden haben. Apple gibt schließlich deren Macbooks auch nicht für 300€ raus nur weil es jemanden zu viel kostet. Service kostet, und man sollte dazu auch stehen was man leistet.

      Reply

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