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Wie erstellst du eigenen kreative DJ Samples die keiner hat

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In der vorigen Woche hatte ich dir ja die Basics zu DJ Samples in Serato Scratch live erklärt. Wie du den SP-6 Sampler benutzt, was es für Einstellungsmöglichkeiten gibt und welche Tricks die Software sonst noch für dich bereit hält. Heute geht es darum, wie du deine eigenen DJ Samples erstellen kannst, um nicht die gleichen scheiß „Horns“, „Gunshots“ und „Sirenen“ zu spielen, die alle anderen DJs haben.

Woher bekommst du eigene DJ Samples?

Hört sich ja gut an, eigene DJ Samples zu spielen, um sich von den anderen DJs abzuheben, aber woher sollst du die bekommen? Die Antwort ist eigentlich ganz einfach, aus aktuellen Tracks. Du brauchst keine extra FX-Packs oder DJ Tools oder sonst irgendeinen Quatsch zu kaufen. Nein, der Vorteil von DJ Samples aus aktuellen Songs ist:

  • jeder kennt die Samples, weil sie sowieso die ganze Zeit im Radio laufen
  • du kannst die Leute überraschen
  • du musst keine extra Kohle für irgendwelche Packs ausgeben
  • kein anderer DJ hat die gleichen DJ Samples wie du

Wie erstellst du aus aktuellen Track DJ Samples?

Im Prinzip ist das auch nicht schwer. Ich zeig dir deshalb einmal kurz an einem Beispiel, wie ich mir ein Sample aus „Mercy“ von Big Sean, Pusha T und 2 Chainz zusammengebaut habe. Mir geht es um das „Oh Oh Oh Oh Okay“, das relativ am Anfang des Liedes kommt.

1. Lade den Track in irgendein Musikbearbeitungsprogram

Du kannst dazu jedes beliebige Musikbearbeitungsprogram benutzen, das du willst. Das einzige, was wir machen werden ist, dieses kurze Stück aus dem Track herausschneiden. Das ist schon alles und geht mit jedem Program. Ich habe zum Auschneiden heute Sony Acid benutzt.

Wir wollen ein aus "Mercy" uns eigene DJ Samples herausschneiden

Wir wollen ein aus „Mercy“ uns eigene DJ Samples herausschneiden

2. Schneide die DJ Samples aus dem Lied heraus

Als nächstes schneide ich nur das „Oh Oh Oh Oh Okay“ Sample aus dem Track heraus und lösche den kompletten Rest des Liedes aus meiner Tonspur, so dass nur noch diese 2 Sekunden übrigbleiben.

Schneide alles vor und nach dem Sample weg und lösche es aus deiner Tonspur

Schneide alles vor und nach dem Sample weg und lösche es aus deiner Tonspur

3. BONUS – füge ein kleines Echo am Ende ein

Also das musst du nicht unbedingt tun. Ich mache das nur manchmal, damit sich das Ende der DJ Samples smoother anhört. Du kannst das aber auch weglassen. Das Wichtigste hast du bereits erledigt. Falls du trotzdem auch ein Echo anhängen willst, dann nimm dir den letzten Wortfetzen (in dem Fall das „kay“) von „Okay“ und leg mit deinem Musikprogramm ein Echo drüber, das etwa eine Sekunde zum Ausfaden braucht. Alles andere wäre zu lang und hört man im Club eh nicht mehr. In Sony Acid würde das ungefähr so aussehen:

Hier bekommt das Sample in der zweiten Tonspur noch ein Echo am Ende

Hier bekommt das Sample in der zweiten Tonspur noch ein Echo am Ende

4. Lade dein eigenen DJ Samples in Serato

So, dein neues Sample ist nun fertig und du kannst es in deinen SP-6 in Scratch Live laden und im Club benutzen. Da ich meine Samples oft austausche, hab ich mir in iTunes eine eigene Playlist dafür erstellt, um die Dinger schneller wiederzufinden.

Meine DJ Samples Playlist in iTunes

Meine DJ Samples Playlist in iTunes

Diese Playlist wird ja auch in Serato angezeigt. Wenn ich also ein Sample austauschen will, brauche ich es nur von dort aus per Drag & Drop auf einen einer sechs Kanäle zu ziehen.

Das gerade eben erstellte "Mercy" Sample kann ich nun in Serato benutzen

Das gerade eben erstellte „Mercy“ Sample kann ich nun in Serato benutzen

4. Was muss ich sonst noch beachten?

Einen letzten Tipp will ich dir noch mit auf den Weg geben. Bevor du eines deiner neuen DJ Samples live im Club benutzt, teste dort vorher unbedingt die Lautstärke. Du kannst deine DJ Samples zwar alle normalisieren, aber jede Anlage ist anders und wenn den Leuten schier das Trommelfell platzt, dann hilft dir auch das coolste Sample nicht mehr 😉

Wie du die Lautstärke von jedem deiner Kanäle einzeln einstellen kannst, habe ich dir ja schon letzte Woche in dem Artikel zu den versteckten Funktionen des Serato Scratch Live Samplers erklärt.

Stell noch die Lautstärke deiner einzelnen Samplerkanäle ein und dann kann's losgehen

Stell noch die Lautstärke deiner einzelnen Samplerkanäle ein und dann kann’s losgehen

So, das war’s. Wie erstellst du deine DJ Samples oder wo bekommst du sie her? Hast du noch Tipps zum umgang als DJ mit Samples oder benutzt du überhaupt welche in deinen Sets? Erzähl mir von deinen Erfahrungen als Club DJ unten in den Kommentaren!

Google+ Tobias Laemmle

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{ 4 comments… add one }
  • Rene F. 20. April 2014, 16:28

    Hallo Tobias,
    Danke erstmal für die ganzen hilfreichen Tipps.

    Ich bin so gesehen Neueinsteiger, mache zwar seit 3 Jahren immer wieder etwas Musik aber eher im kleineren Privaten Bereich. Ich habe angefangen mit dem Hercules DJ Control MP3 e2 und habe mir dann ein Reloop BeatMix gekauft. Beides jeweils nur mit Virtual DJ genutzt. Jetzt habe ich seit gestern ein Pioneer DDJ – SX und nutze dies jetzt mit Serato 1.6.1. und habe dem entsprechend keine Ahnung von Serato. Natürlich waren mir meine Persönlichen Samples sehr wichtig, die weiterhin zu behalten und zu erweitern, und bin froh dass du hier beschrieben hast wie dies Funktioniert. Ich hätte es wohl nicht hinbekommen ohne deine Tipps ( Alle Tipps sind sehr hilfreich, Lese schon seit Stunden alle deine Beiträge )

    Ich hatte nur das Problem dass ich keine Software hatte um mir as Tracks selber Samples zu basteln, darauf hin habe ich die Tracks, aus dem ich mir ein Sample bastel wollte einfach ins Deck gezogen, und habe die Stellen markiert in der Länge wie ich sie brauche. Anschließend habe ich gleichzeitig den Play UND Aufnahme Knopf gedrückt bis die Stelle zu ende war. Dann am beliebigen Ort abgespeichert und dann wie du schon sagtest unten in die SP – 6 Zeile gezogen.

    Ich konnte zwar kein Echo zum Schluss drüber setzen, bin aber Froh dass ich meine Samples wieder habe.

    Jetzt muss ich mich nur noch durch den ganzen anderen Rest fuchsen. denn wie gesagt Serato ist noch etwas Neuland für mich.

    Mit besten Dank und lieben Gruß

    Rene

    Reply
    • Tobias Laemmle 21. April 2014, 18:06

      Hey Rene, freut mich, dass dir der Artikel geholfen hat. SDJ ist sicherlich nicht die einfachste Software für den Einstieg, das stimmt, aber sie bietet dir – wenn erst einmal die ersten Hürden überwunden hast – auch viele hilfreiche und nützliche Tools. Hab selber erst vor 2 Wochen die neue „Quantize“ Funktion entdeckt, die sau cool ist. Muss ich mal die Tage ein kleines Tutorial machen.

      Viel Erfolg jeden Fall und wenn Fragen hast, meld dich einfach.

      Reply
  • Dennis 2. Januar 2014, 15:11

    Servus,

    ich habe mir zusätzlichen einen Vocal Effektprozessor (TC Helicon Voice Live Play) gekauft, den ich Live, als auch zum Erstellen von Samples benutzte. Somit habe ich die Möglichkeit, die Tonveränderung mir direkt anzuhören und dementsprechend aufzunehmen.

    So habe ich beim auflegen die Wahl, ob ich einen eigens erstellen Sample über den SP6-Player abfeuere oder Live über das Mic was zum Besten gebe.

    Ansonsten bediene ich mich wie oben beschrieben, an schon vorhanden Songs und schneide mir das benötigte Stück heraus. Machnmal ist es hilfreich von einem Song sich die instrumental und Acapella Version zu besorgen, falls der Gesang ein einfaches rausschneiden nicht zu lässt, da Effekte oder weiterer Gesang dazu kommt. So kann man besser ausblenden und nur das aufnehmen, was man braucht. Aber kommt nicht so häufig vor.

    Greetz,
    Dennis

    Reply
    • Tobias Laemmle 5. Januar 2014, 11:59

      Hey Dennis, cool. Von dem TC Helicon Voice Live Play hab ich noch gar nichts gehört.
      Was kostet denn so ein Ding?

      Reply

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