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Ich weiß, ich hab mich ja Anfang des Jahres schon mal furchtbar aufgeregt, aber ich denk mir halt immer, ich kann doch nicht der Einzige DJ sein, dem es so ergeht.

Okay, ist dir folgendes schon einmal passiert?

Du hast deine Dates für den kommenden Monat schön verteilt, so dass du überall mal spielst. Klar könntest du mehr verdienen, wenn du in dem Großraumclub öfter und in der Bar dafür weniger auflegen würdest, aber so ein DJ bist du nicht. Einer der nur ständig der Kohle hinterherrennt und sofort abhaut, wenn es irgendwo mehr Geld gibt.

UND JETZT DAS!

Es ist Donnerstagabend und der Veranstalter schreibt dir auf die Frage, wann du morgen anfangen sollst: “Du, muss dir für Freitag leider absagen!

Äh, was? Wie?

Achso, und in 2 Wochen auch geh!

Du bist so baff, dass du erst einmal nichts sagst. Außerdem denkst du, da kommt doch noch was oder? Aber neh, das wars. SACHE ERLEDIGT!

Kein Sorry, kein Alternativtermin oder das Angebot, einen Teil der Gage zu übernehmen. Das ist dein Problem, dass du jetzt so kurzfristig nie und nimmer noch einen anderen Termin mehr bekommst. Auf der anderen Seite, wenn du mal ein Booking verplant hast und kurz vorher absagen musst, schaust du ja auch selbst nach Ersatz und sagst nicht einfach: „“Sorry, aber nächsten Samstag kann ich doch nicht. Schau mal selbst, ob noch einen DJ findest, der Zeit hat!

Das gehört sich einfach so. Wer’s verbockt, der sollte es auch wieder ausbügeln. Egal, ob das jetzt deine Schuld war oder nicht. Leider denken viele Clubbesitzer und Veranstalter da anders.

Und genau deshalb ist das ein ziemlich häufiges Problem unter DJs. Denn die wenigsten von uns sichern sich mit einem Booking Vertrag ab.

Das Problem ist, du musst den Veranstaltern vertrauen, wenn sie Termine vergeben, dass sie die auch einhalten werden oder zumindest rechtzeitig Bescheid geben. Jetzt hast du mal kurz zwei Termine in den nächsten 14 Tagen verloren, wo du nie und nimmer noch ein neues Booking reinbekommst. Je nachdem wie hoch deine DJ Gagen normal sind, können das schnell mal über 1.000€ sein, die dir da am Ende des Monats fehlen.

Was also kannst du machen? Sollst du das einfach hinnehmen und akzeptieren, dass Veranstalter und Clubbesitzer dich so behandeln und dich im Endeffekt jede Menge Geld kosten?

Hell No!

Tatsächlich gibt es sogar jede Menge Dinge, die du dagegen unternehmen kannst verarscht zu werden. Und so geht’s…

1. Booking-Vertrag abschließen

Die offensichtlichste Lösung ist, vorher einen Vertrag abzuschließen, in dem geregelt ist, was passiert, wenn das Booking kurzfristig abgesagt wird.

Ein Booking Vertrag könnte dich vor solchen Überraschungen schützen

Ein Booking Vertrag könnte dich vor solchen Überraschungen schützen

Das Problem ist nur, wenn du noch keinen gewissen Status als DJ hast, was bedeutet:

  • die Leute kommen extra wegen dir in den Laden
  • der Club kann mit deinem DJ Namen werben
  • du verdienst 1.000€ oder mehr pro Booking

Andernfalls kannst du dir mit dem Vertrag höchstens den Arsch abwischen, aber unterschreiben wird das kein Mensch.

Die einzige Ausnahme sind oft private Feiern wie Hochzeiten oder Geburtstage. Ich weiß nicht wie es dir da geht, aber auf mich kommen da die Leute meist von selbst zu und fragen nach einem Vertrag. Wahrscheinlich weil sie Schiss haben, dass du nicht kommst und dann die ganze Party ins Wasser fällt.

Mmh, wäre also eigentlich interessant, ob Mobile-DJs da gegenüber Club-DJs weniger Probleme haben.

2. Vorher bezahlt werden

Ha klar, du kannst dich natürlich immer bezahlen lassen, bevor du auflegst, aber das hilft dir normalerweise ja nur dich davor zu schützen, am Tag deines Bookings nicht bezahlt zu werden.

Und auch dann, das machen echt wenige Veranstalter oder Clubbesitzer mit. Du machst deine Arbeit und hinterher gibt’s Kohle. So ist das nun mal bei den meisten von uns.

Wenn du dich also noch nicht zu den Ausnahmen von #1 zählst, dann sind deine Chancen relativ gering, deine DJ Gage schon vor dem Gig zu erhalten.

3. Beim nächsten Mal mehr verlangen

Mal angenommen du willst trotz allem weiterhin für den Veranstalter oder Club auflegen. In dem Fall solltest du einen Zuschlag zu deinem üblichen DJ Gehalt verlangen. Vielleicht nicht gerade das Doppelte, aber irgendwas zwischen 50%-70% der Gage, die dir durch die Lappen gegangen ist, sollte es schon sein.

Nur wie stellst das jetzt am geschicktesten an?

Möglichkeit #1: Du erpresst Ihn am Tag des Events
Mit erpressen meine ich, du kommst in den Club und sagst, du willst heute so und so viel mehr Kohle wegen dem ausgefallenen Booking letztes Mal, oder du gehst wieder. Ganz ehrlich, das ist zwar effektiv und wird wahrscheinlich auch funktionieren, weil es ziemlich schwierig werden wird, um 22:00 Uhr Abends einen Ersatz-DJ zu finden.

ABER: Ich denke nicht, dass du dort dann jemals wieder auflegen wirst. Außerdem – wie der Name schon sagt – ist das Erpressung und ich finde, auf das Niveau solltest du dich nicht herablassen.

Auf der anderen Seite muss ich sagen, bin ich in meiner Laufbahn auch noch nie komplett um meine Gage betrogen worden. Also nach einem Booking überhaupt nicht bezahlt worden.

Ich kenne allerdings DJs, denen das mehr als einmal passiert ist und die sind dann irgendwann, als sie die Schnauze voll hatten, mit ganzen Mixern aus dem Club marschiert, um schließlich ihre Gage zu bekommen.

Möglichkeit #2: Du verlangst mehr Geld bei der Terminvergabe
Im Normalfall schicken Veranstalter und Clubbesitzer so ca. 5 bis 6 Wochen vorher eine Liste an ihre DJs, in die jeder seine freien Termine für diesen Monat einträgt. Ein bis zwei Wochen später kommt diese dann zurück und du siehst, an welchen Tagen du auflegen wirst.

Das ist denke ich die beste Gelegenheit, um zu versuchen, die verlorene Gage wieder reinzuholen. Du rufst den Typ an und erklärst ihm nochmal ausführlich:

  • dass du durch die Aktion letztes Mal XX € verloren hast
  • dass du nun ja auch schon XX Jahre für ihn auflegst
  • und der Umsatz auch jedes mal stimmt, wenn du spielst

Was meinst, wie können wir das regeln? Können wir dieses Mal irgendwas an der Gage machen?

Und dann lass ihn einfach mal reden und schau was er sagt. Wenn es ein vernünftiger und seriöser Typ ist (und etwas von dir hält), dann wird er dir von sich aus mehr Kohle anbieten. Falls nicht, kommen irgendwelche Ausflüchte (war wenig los in letzter Zeit, Miete wurde erhöht, alle bekommen das Selbe, etc.) und du solltest dir vielleicht überlegen, in Zukunft woanders aufzulegen.

Denn Eines kannst du dir sicher sein. Das wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass der Typ dich Bookings kosten wird, die du woanders hättest spielen können.

4. Das Geld auf andere Weise zurückholen

Oftmals wenn du für eine regelmäßig veranstaltete Partyreihe auflegst, werden ein paar Mal pro Jahr Mixtapes von den DJs gemacht und an die Gäste als Give-Away verteilt.

Wenn also du an der Reihe bist, einen Mix aufzunehmen, kannst du natürlich versuchen hier Geld herauszuschlagen. Schließlich kostet dich so ein Tape auch mehrere Stunden Zeit und Mühe.

Ein wichtiges Promo-Mixtape nur gegen Kohle zu produzieren könnte dir weiterhelfen

Ein wichtiges Promo-Mixtape nur gegen Kohle zu produzieren könnte dir weiterhelfen

Das Problem bei der Methode ist, wenn außer dir noch andere DJs in der Lage sind, ein vernünftiges Mixtape zu produzieren, dann stehen deine Chancen damit durchzukommen, nicht besonders gut. Aber einen Versuch ist es auf jeden Fall wert.

5. Die Vorzeichen erkennen

Oftmals geschieht so was ja nicht aus heiterem Himmel und erwischt dich völlig unvorbereitet. In deiner DJ-Karriere wirst du mehr als einmal auf unprofessionelle und unseriöse Veranstalter, Promoter, Clubbesitzer und natürlich auch andere DJs treffen.

Mit der Zeit allerdings wird es dir einfacher fallen, diese früher zu erkennen und vorsichtiger zu sein. Eindeutige Indizien, dass der Typ vielleicht eher mit Vorsicht zu genießen ist, sind:

  • will, dass du deine Technik mitbringst, will aber nix dafür zahlen
  • will deine Gage kürzen, weil an dem Abend wenig los war im Laden
  • lässt dich für die selbe Kohle alleine auflegen, die du eigentlich zu Zweit bekommst

Also wenn dir diese Punkten irgendwie bekannt vorkommen, dann solltest du dir vielleicht schon einmal überlegen, ob es nicht besser wäre, sich nach etwas Neuem umzuschauen.

6.  Alle Bookings absagen

Ich weiß, das klingt hart und ist sicher für viele von uns auch nicht so einfach. Gerade wenn du auf die Kohle angewiesen bist, es mit Bookings gerade nicht so rosig aussieht oder es einer deiner ersten Gigs ist, die du als DJ gelandet hast.

In dem Fall musst du dich wirklich fragen, wie wichtig es dir ist, überhaupt vor Publikum zu spielen, bzw. dass die Leute dich als DJ hören. Wenn das ein Laden ist, der jedes Wochenende mit 1.000 Leuten voll ist, die alle deinen Namen schreien, dann ist es möglicherweise wert, den Quatsch mitzumachen.

Andernfalls kostet dich das im Endeffekt nur Geld und, was noch viel schlimmer ist, nimmt dir die Chance und die Zeit irgendwo anders aufzulegen. Möglicherweise bei Bookings, die deine DJ-Karriere nach vorne bringen würden. Aber das ist trotzdem keine einfache Entscheidung, ich weiß!

Fazit…
Ich wollte mit dem Artikel jetzt nicht alle Veranstalter, Promoter und Clubbesitzer über einen Kamm scheren und schlecht machen. Die meisten arbeiten professionell und würden dich nie so hängen lassen. Ja ich denk noch nicht mal, dass viele das mit Absicht machen, sondern vielmehr einfach nicht darüber nahdenken, was so eine kurzfristige Absage für Konsequenzen für dich hat.

Wenn du es also mit so jemanden zu tun hast, musst du halt selbst abschätzen, ob die Gigs es wert sind, dass du dich herumschubsen, unter Wert bezahlen oder dir Termine kurzfristig abgesagt werden.

Was ist mir dir, ging es dir auch schon einmal so? Wie hast du dich verhalten bzw. was unternimmst du gegen solche Typen?

Google+ Tobias Laemmle

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