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DJ TIPS: Wie mache ich ein MIXTAPE – TEIL 2


Letzte Woche ging es im Rahmen unserer DJ Tips Folge darum , welche Tracks auf dein Mixtape kommen. Heute befassen wir uns damit, wie du deinen eigentlichen Mix planen kannst. Am meisten wird dir dieser Guide helfen, wenn du ihm Schritt für Schritt folgst und anschließend tatsächlich einen Mix aufnimmst.

1. Wie organisiere ich die Lieder für meinen Mix?
Wenn du dich an die Ratschläge von letzter Woche gehalten hast, so hast du mittlerweile einen Ordner (oder eine iTunes Playlist) mit etwa 70 Titeln angelegt, die du jetzt ordnen musst – und dies schaffst du am einfachsten dadurch, dass du dir die Lieder rauf und runter anhörst.

Mixtape Guide II

Mixtape Guide II

Mach sie dir z.B. auf deinen IPod und hör sie dir den ganzen Tag an. Oder aktiviere zu Hause Shuffle-Play auf deiner iTunes Playlist. Oder nimm das ganz Zeug (auf CD, USB oder iPod) mit in dein Auto und zieh dir alle Lieder rein, bis du sie in und auswendig kennst.

Dies dient aber auch schon dazu herauszufinden, welche Tracks gut zusammenpassen würden. Dies ist auf jeden Fall ein guter Zeitpunkt solche Sachen schon einmal irgendwo schriftlich festzuhalten („passt gut zu Y, oder A, B, C nacheinander spielen – ähnliche Baseline“). Das kannst du dir auf deinem iPhone notieren, dir per E-Mail schicken oder auch in die Kommentar Spalte bei iTunes eintragen.

Mach dir keinen Kopf, falls dir nicht sofort die Mega-Ideen kommen. Das Ganze dient hauptsächlich dazu, sich mit den Liedern vertraut zu machen und schließlich die richtigen Tracks zu behalten oder die nicht passenden auszusortieren.

Der Sound der Leute
Das Planen eines Mixtapes und das Planen eines DJ-Sets haben eine Menge gemeinsam, doch einen großen Unterschied gibt es: Es gibt kein Publikum. Das ist ziemlich wichtig bei der Planung eines Tapes und um das nicht zu vergessen, hältst du dich am besten an das, was du bei „Live-Auftritten“ gelernt hast.

Du hast Mixe, von denen du weißt, dass sie „funktionieren“. Vielleicht hast du auch zwei Tracks, die du immer nacheinander spielst, weil sie gut zusammenpassen und die Leute immer darauf anspringen. Oder eine Hand voll Lieder, die du meist zum Füllen der Tanzfläche benutzt.
Wahrscheinlich spielst du auch öfter die selben Tracks zu Beginn oder Ende deines Sets. Alle diese Lieder solltest du auf jeden Fall versuchen in deinem Mixtape unterzubringen.

Dass heißt jedoch auf der anderen Seite nicht, dass nur weil du einen Track noch nicht live gespielt hast, er nicht mit auf dein Mixtape kommen soll. Im Gegenteil, halte genau nach Titeln Auschau, die Ähnlichkeiten mit deinen Live-Tracks haben (selber Producer, Artist, Baseline). Oder die durch ein Wortspiel gut zusammenpassen. Dies ist oft der Fall wenn ein Verse mit genau dem Wort aufhört, mit welchem der neue Track anfängt.

Harmonisches Mixen
Wenn du bereits mit Mixed In Key arbeitest, sollte die KEY-Spalte in deinem Serato befüllt sein, dh. du schaust jetzt auch schon, dass Titel nicht nur von den BPM, sondern auch von ihrer Tonlage zusammenpassen.

Camelot Wheel

Camelot Wheel

Ich persönlich denke nicht, dass wirklich jeder Key zusammenpassen muss, aber generell sind die Übergänge bei harmonischem Mixen schon deutlicher smoother.

Trotzdem geht es in dieser Phase weiterhin noch nicht um das tatsächlich zusammenmischen von Tracks, sonder lediglich darum, herauszufinden, was zusammenpassen könnte. Nimm also weiterhin deinen iPod mit wenn immer möglich und präge dir deine Playlist ein.
Dabei werden dir nach und nach Tracks auffallen, die mittlerweile nicht mehr ins Gesamtbild deines Mixtapes passen. Vielleicht sind sie zu schnell oder zu langsam, der Sound zu hart oder zu smooth – egal. Das ist ganz normal und darum ist jetzt der Zeitpunkt, diese Lieder aus deiner Playlist auszusortieren.

Gruppiere deine Tracks, um deinem Mix eine Richtung vorzugeben
Okay, sagen wir du hast jetzt etwa 40 Tracks übrig. Dann hast du wahrscheinlich 4 oder 5 Lieder, mit denen du aufhören willst. 2 oder 3 WarmUp-Tunes, die du gleich am Anfang bringst, ein paar Anthems für den Mittelteil, die du aber getrennt spielen willst und ein paar unbekannte Scheiben oder Klassiker, um das Ganze etwas aufzupeppen und so weiter…

Durch das Aufteilen in diese Kategorien, bleiben dir jetzt vielleicht noch etwa 8 – 10 dieser Blöcke übrig. Damit wird die Sache schon wesentlich übersichtlicher.

Als nächstes machst du dir um die Reihenfolge dieser Blöcke Gedanken und machst dir Notizen dazu. Langsam nimmt dein Mix Formen an. Er wird zwar momentan noch etwa 2 Mal so lang sein, wie benötigt, aber das kommt noch.

Stell dir das Mixtape als Ganzes vor
Bevor ich fortfahre, lasst uns einmal über die verschiedenen Arten reden, wie man die Lieder zusammenmixen kann. Klar, ist jeder Musik-Style anders, aber das spielt erst einmal gar keine Rolle. Der entscheidende Punkt ist: Du bist hier, um ein gutes Tape zu machen und nicht, um deine Mixing-Künste zur Schau zu stellen. Klar willst du saubere Übergänge, vielleicht ein paar Cuts und Backspins, aber das alles ist nicht so wichtig, wie deine Trackauswahl. Es geht darum 25-35 Lieder, die zusammenpassen, in ein gut durchdachtes Mixtape zu packen.

Deine Übergänge sollten sich den jeweiligen Tracks anpassen
Wenn du beispielsweise 3 oder 4 smoothe RnB-Nummern hintereinander spielst, so halte dich an einfache, saubere Übergänge, ohne groß zu cutten oder Wortspiele einzubauen. Folgen aber mehrere schnelle Hip-Hop Tracks aufeinander, so sind Cuts, Backspins oder kurze Acapella’s zwischen den Übergängen durchaus angebracht.

Deine Hausaufgaben hast du bereits gemacht
Du hast ja bereits herausgesucht, welche Tracks sich gut miteinander kombinieren lassen und diese in verschiedene Blöcke aufgeteilt. Jetzt musst du also nur noch diese Blöcke sinnvoll miteinander verbinden. Auf was ich die ganze Zeit hinaus will ist, du kannst in deinem Mixtape Übergänge drin haben die eine 10/10 sind oder welche, die vielleicht nur eine 1/10 sind, aber die Qualität deines Tapes steht und fällt mit deiner Trackauswahl und der Reihenfolge, in der du sie abspielst.

Schreib dir deine Ideen detailliert auf
Meist kommen dir gute Ideen zu Mixen, wenn du dir die Tracks anhörst. Ich mache dies meist im Auto oder im Fitnessstudio. Bis ich dann wieder zu Hause bin, hab ich die Idee garantiert wieder vergessen.
Ich weiß z.B. welche zwei Lieder ich nacheinander spielen will dabei fällt mir auf, dass (aufgrund der Hook) ein älteres Acapella gut zum Übergang passen würde, dann notiere ich mir: Übergang nach 2. Hook, Acapella XX über beide Instrumental, Beat auf die 1 cutten, Tempo um 1 BPM erhöhen.

Gute Arbeit
Das war jetzt eine ganze Menge heute. Am Anfang hatten wir noch eine große Sammlung unsortierter Tracks und jetzt schon (zumindest auf dem Papier) einen fertigen Mix.
Auch wenn du dir nicht jeden Übergang aufschreibst oder dich zu 100% an diesen Guide hälst, so steckt schon jetzt wesentlich mehr Planung als hinter 90% aller Mixtapes.

Okay, das war’s erst Mal. Das nächste Mal machen wir uns an das eigentliche Aufnehmen deines Mixes. Welche Software verwenden. Was Live aufnehmen, was nachbearbeiten, wo kommen welche Effekte her, usw.

Google+ Tobias Laemmle

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