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Die Frage stellt sich eigentlich jeder DJ bevor er anfängt zu arbeiten. Trinke ich heute etwas oder lieber nüchtern bleiben. Es gibt keinen allgemein gültigen DJ Tipp zu dieser Frage, aber bestimmt hat jeder von Euch da so seine eigenen Erfahrungen bisher gemacht.

Am vergangenen Wochenende war ich auf einer Feier eingeladen, auf der es auch einen DJ gab. Da von jung bis alt alles vorhanden war, fing er sein Set mit Funk und Classics an, was er auch echt gut machte. Gute Trackauswahl, saubere Übergänge, vielleicht ein wenig zu viel Scratches, aber das ist Geschmackssache. Ansonsten genau so, wie man ein gutes Warm-Up Set aufbauen sollte.

Ich weiß nicht so genau, wann es anfing (hab selber gut getrunken), aber irgendwann haben sich die ersten Tracks wiederholt. Okay, kann passieren. Vielleicht hat sich der Gastgeber auch das Lied noch mal gewünscht, aber das war nicht alles. Auch die Übergänge wurden wirklich unsauber. Klar, jeder versaut mal einen Übergang, aber zum Einen wurde es immer häufiger und zum anderen hat er dann auch nicht abgebrochen (oder einen Effekt, Backspin, o.Ä. genutzt), sondern schön aus dem Takt durchlaufen lassen.

Später stellte sich übrigens heraus, dass er gar nicht mit Serato sonder Traktor auflegte. Ich dachte immer Traktor hätte einen Auto-Sync Button. Also wenn es eine Situation gibt, in der man den Auto-Sync Button einsetzen sollte, dann doch genau jetzt oder?

hat sich an jeden DJ Tipp gehalten, aber zu viel getankt

betrunkener DJ ist am Sack

Als der Gastgeber ihn darauf ansprach, stellte sich heraus, dass er bereits so betrunken war, dass er kaum mehr stehen konnte. Das ist natürlich jetzt ein extremer Fall, denn die meisten DJs trinken zumindest ein bis zwei Bier oder Shots, bevor sie loslegen.

Ich habe allerdings herausgefunden, dass dies nichts für mich ist. Zumindest nicht, wenn ich alleine auflegen muss. Mein Problem dabei ist, ich habe dann ein Glas (oder schlimmer eine ganz Flasche) neben mir stehen und trinke immer wieder was. Und plötzlich, ohne es zu merken, ist es 2 Uhr und ich kann die Titel der Lieder auf meinem Rechner nicht mehr richtig erkennen.

Trotzdem schwören viele Kollegen darauf während dem Auflegen zu trinken, um auf dem selben Level wie die Gäste zu sein. Außerdem sagen einige, sie würden erst mit einem ordentlichen Pegel gut auflegen.

DJ Tipp #1: Erst mal Absinth zum Warmwerden

Erst mal paar Absinth zum Warmwerden

Ich denke, das muss jeder für sich selber entscheiden. Bei mir jedenfalls klappt das nicht. ich werde vielleicht lockerer und selbstbewusster, aber der Rest leidet auf jeden Fall darunter. Ich hab mit im Nachhinein schon Sets angehört, auf denen ich an dem Abend gedacht haben muss Q-Bert zu sein. Ansonsten ließ sich nämlich schwer erklären, warum ich auch mal eine Minute einfach nur Cuts gemacht habe…

Deshalb, falls ich doch mal hinter den Plattentellern stehe und zuviel getankt habe, halte ich mich an folgende zwei DJ Tipps:

  • Ich spiele nur Tracks aus der Playlist, die ich für den Abend angelegt habe. So kann ich keine Gefahr laufen, den guten Bob Seger im Hip Hop Set auszupacken.
  • Den Crossfader, die Effekte und die Sampler/Dicer lass ich komplett im Ruhe. Einfach nur saubere Übergänge, denn alles was genaues Timing erfordert, leidet meiner Erfahrung nach zuerst, wenn man betrunken ist.

Was ist euer DJ Tipp, passen trinken und DJing zusammen? Wart Ihr schon mal zu betrunken, um noch aufzulegen? Wie ist es ausgegangen? Erzählt mir Eure Stories in den Kommentaren..gerne auch anonym 😉

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{ 9 comments… add one }
  • DJ Howi 6. Dezember 2016, 12:00

    Also meiner Meinung nach sollte man nicht mehr als zwei Mischbier zu sich nehmen.
    1. ist es in der Regel ein bezahlter Job!
    Also in den meisten normalen Jobs sehe ich keinen während der Arbeitszeit trinken.
    2. die Technik muss man ja auch immer noch bedienen können.
    3. wenn ihr ein technisches Problem bekommen solltet, (ich weiß passiert keinem) muss man schnell und effektiv an dem Problem arbeiten können.
    4. es wirft immer ein komisches Licht auf den DJ.
    Kann der nur mit Alk auflegen? Was ist wenn ihr mal auf einem Kinderfest auflegen sollt? Schießt ihr Euch dann auch vorbildlich ab? Und fühlt Euch toll dabei?
    Aber fragt Euch dann weshalb ihr weniger Jobs als andere bekommt? Wie ein Vorredner schon erwähnte, es spricht sich schnell rum.
    5. diese Meinung wirkt arrogant, sollte aber durchaus jeder, der nur mit alk auflegen kann, für sich überdenken.

    Reply
  • T.O. 5. Januar 2016, 15:08

    Alkohol und auflegen läuft unter dem Aspekt „Konditionierung“. Sprich: Wer besoffen gute Moves hinlegt und dadurch seine Übergänge flüssiger hinkriegt, hat sich antrainiert, das nur besoffen hinzukriegen.

    ..dazu zähle ich mich leider. Was auf der einen Seite schlimm ist. „Abhängigkeit“. Ich weiß aber, dass, wenn ich nix trinke nen Abend, auch einfach weniger mixen sollte. Dann leidet die Kunst aber auch wenig drunter, weil die Crowd, sofern vorhanden, Euphorie auf mich überträgt.

    Apropos Crowd: Der angetüddelte DJ hat Bock auf Party! Und ist somit auf einem Level mit dem Publikum. Ein älterer Kollege von mir sagte mal: „Mit nen bisschen Promille flutschen die Finger besser“, damit hat er auch recht. Denn man ist auf biologischer Ebene beim Publikum. Problem ist nur, wenn man es a) übertreibt (sofern ich die ersten Anzeichen von zu viel Alkohol habe, gibts Konterwasser) oder wenn man hinterher sein Tief kriegt. Alkohol macht schließlich müde und schlapp. Sprich: Wenn ich bis 4 Uhr Dienst habe, mache ich ab 2 Uhr ruhiger, weil ich dann selber fertig bin. Auch so funktioniert der Biorhythmus des Menschen, ein Grund, warum zu später Stunde statistisch weniger getrunken wird (habe hier als Quelle die Abrechnung einer Großraumdiskothek). Sprich: Wenn ich da um 1 Uhr lustig drauf bin, deckt sich das alles wieder mit dem Publikum! Wenn mein Dienst bis um 8 geht, wird Alkohol aber mehr auf den Geschmack reduziert und ich stoße höchstens mit Freunden mal an – da gibts keine 5 Schnäpse den Abend. Sonst nippe ich über die 10 Stunden meine 6 Bier weg und gehe hinterher fix und fertig nach Hause.

    FAZIT: Alkohol am Pult – prinzipiell nicht nein, aber in Maßen! Situation wie im Eintrag hier beschrieben solltest DU niemals erleben. Sowas spricht sich rum und sorgt dafür, dass du weniger Buchungen kriegst. In gesunden Maßen hat es die erwünschte erheiternde Wirkung für dich selbst und lässt dich empathischer dem Publikum gegenüber sein. Frage dich vorher aber: Willst du das? Und vor allem: Kennst du deine Grenzen?

    Reply
  • E:ase 19. November 2015, 03:00

    Ich hab mal ein Set von mir gehört, welches garnicht mal so schlecht war, doch leider kann ich mich an keine Sekunde davon erinnern.
    Also Alkohol ja zum Anheitern (1 Bier und 1 Kurzer).
    Und beim Spielen eher mal n RedBull oder Wasser.
    Grüße

    Reply
  • T-Jay 21. September 2014, 15:45

    Hey, erstmal klasse Blog!
    Bin angehender DJ (hauptsächlich auf Geburtstagen 16-18) und da ich selbst grade 19 bin feier ich da auch ganz gern mal mit. Allerdings nie mehr als ein paar Radler, da mir schon passiert ist das ich auf den cue Button vom falschen Deck gedrückt hab oder übermütig geworden bin was die Effekte angeht. Ist aber insgesamt denk ich jedem selbst überlassen.

    Reply
    • Tobias Laemmle 22. September 2014, 07:23

      Hey T-Jay,

      klar. Da musst am Anfang deine eigenen Erfahrungen machen. Jeder ist da anders.
      Viel Erfolg auf jeden Fall weiterhin!

      Gruß,
      Tobi

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  • diggydoes 28. Mai 2014, 17:15

    Alkohol scheint irgendwie die Achillesferse des DJing zu sein. Ich kann mir keine „Berufssparte“vorstellen in der das trinken so salonfähig ist, bzw. „dazu gehört“ wie das DJing (naja gut, zumindest unter den Kollegen die eher in Richtung Rap und Konsorten auflegen), das wird gerne auch mal am Sonntag auf fb propagiert so a la „boah, kannste auch schon wieder stehen“ etc.! Mir ist klar das man mit ein paar Drinks intus lockerer wird und entsprechend entspannter auflegt, aber es kann doch nicht sein das man (wenn ordentlich gebucht wird) ca. 3-4x die Woche die Lampen anhat, da verschwimmen die Grenzen zum Alkoholismus mal ganz schnell, mal abgesehen davon was für Auswirkungen es u.U. auf die Qualität des auflegens hat!
    Ich habe leider so einige Kollegen erlebt denen der Alkohol einen Strich durch die „Karriere“ gemacht hat und ich kann nur hoffen das so manchem bewusst wird was er da eigentlich tut!
    Aber nicer blog 😉

    Reply
    • Tobias Laemmle 28. Mai 2014, 17:31

      Hey DiggyDoes,

      stimme ich dir zu, hat ja gelesen. Allerdings leg ich auch nur am Wochenende und nicht hauptberuflich auf. Vielleicht ist es dann wieder was anderes.

      Ich weiß nur, dass sich der Job eben mit Alkohol weniger wie Arbeit anfühlt – was zwar toll ist – aber im Endeffekt ist es halt ein Job und der macht vielleicht (nüchtern) nicht immer Spaß.

      Gruß,
      Tobi

      Reply

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