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Eine DJ Playlist in nur fünf Minuten erstellen

Wie erstellst du eine DJ Playlist in Serato Scratch Live

Wie erstellst du eine DJ Playlist in Serato Scratch Live

Das Erstellen einer DJ Playlist wurde eigentlich ja erst ein Thema, als der Umstieg von Vinyl zu Digital begann. Die meisten DJs die ich kenne (mich eingeschlossen), hatten auf einmal das Problem in ihrem Serato Scratch Live eine riesige Menge an MP3s zur Verfügung zu haben, aber keinerlei Struktur, um sich zurechtzufinden.
Wir wurden also alle mehr oder weniger gezwungen, uns zu überlegen, wie wir unsere Tracks organisieren können. Doch leider gab (und gibt es bis heute) keine Richtlinien oder Tipps zum Erstellen einer DJ Playlist, an denen wir uns hätten orientieren können. Ich fragte mich:

– wie viele Playlisten soll ich denn nun eigentlich anlegen?
– gibt es eine Regel zum Benennen einer DJ Playlist?
– schiebe ich einen Track in eine DJ Playlist oder gleich in mehrere?
– wie oft muss ich die Playlisten überarbeiten und aktualisieren?
– was macht Serato beim Erstellen einer dynamischen “Smart Playlist” überhaupt?

Wow, ich war erst einmal völlig überwältigt. So viele Fragen und keine ordentliche Guideline oder ein Handbuch, an das ich mich hätte halten können. Auch andere DJs zu fragen, war nicht unbedingt immer hilfreich, denn so viele DJs wie es mittlerweile gab, die mit Serato, Final-Scratch o.Ä. auflegten, so viele unterschiedliche Methoden, für die Erstellung einer DJ Playlist bekam ich auch zu hören.
Einige legten Listen je Musik-Genre an, andere ordneten nach bestimmten BPM-Grenzen und wieder Andere spielten einfach aus dem gesamten Musik-Ordner ohne Sortierung in Playlisten.

Schlußendlich fand ich heraus, dass keiner dieser Ansätze „der Richtige“ ist und trotzdem jede dieser Methoden ihre Vor- und Nachteile hat. Laßt uns doch mal diese drei unterschiedlichen Vorgehensweisen eine DJ Playlist zuerstellen, genauer anschauen:

Für jedes Genre gibt es genau eine DJ Playlist

Wenn du deine Musik nach Genre (z.B. Hip-Hop, Pop, Dance) unterteilst, hat das den Vorteil, dass es realtiv schnell geht, das nächste passende Lied (BPM und Tonlage) für einen Übergang zu finden. Der Hauptgrund hierfür liegt darin, dass deine Playlisten nie allzu groß werden.

Der nächste Punkt ist, du läufst nicht Gefahr, zu oft und abrupt zwischen verschiedenen Musik-Stilen hin- und her zu wechseln, was oft nur dazu führt, dass die Gäste verwirrt sind und die Tanzfläche verlassen. Auf der anderen Seite hört sich ein Mix oft fad und langweilig an, wenn der DJ sozusagen einfach immer eine Musirichtung abhakt und dann zur nächsten übergeht und nicht auch einmal bspw. einen HipHop- mit einem 80s Track mixt.

Klar kannst du das trotzdem machen, aber dafür musst du ja zuerst aus deiner jetzigen DJ Playlist raus, in deine 80s-Playlist springen, dort nach der richtigen Geschwindigkeit suchen und damit der Mix sich auch noch einigermaßen harmonisch anhört, sollten auch die Key’s zueinander passen. Dies alles kostet dich eine Menge Zeit, die die du normalerweise beim Auflegen in einem Club nicht zur Verfügung hast.

Ein weiterer Nachteil ist der sehr hohe Aufwand deine Playlisten immer aktuell zu halten. Du musst jeden neuen Track kategorisieren und einer DJ Playlist zuordnen, was nicht immer einfach ist. Viele Titel kannst du unmöglich nur einem Genre zuordnen, sonst wird es sehr schwierig für dich später diesen Track wieder zu finden.

Für jede Geschwindigkeit gibt es eine DJ Playlist

Wenn du deine Musik nach BPM-Spannen (z.B. 100-110 BPM) einteilst, hast du dieses Problem zwar nicht, die Anzahl Tracks, die du pro DJ Playlist hast, enorm zunehmen. Das, zusammen mit dem (oben erwähnten) Problem zu viele verschiedene Genres miteinander zu mixen, kann das führen, dass es in deinem DJ Set die ganze Zeit auf und ab geht. Die wenigsten DJs beherrschen dies Art des Mixens und so wirst du auch hier dein Publikum eher überfordern und deine Tanzfläche leeren. Das Problem dabei ist nämlich, wenn du deine Musik-Bibliothek nicht in- und auswendig kennst, musst du vor jedem Übergang bestimmt fünf oder sechs verschiedene Tracks ausprobieren, bis du einen findest, der passt.
Ich denke daher, diese Option der Sortierung ist eher für erfahrene DJs geeignet, die schon seit Jahren in vielen verschiedenen Clubs auflegen und aufgrund ihrer Erfahrung damit keine Probleme haben.

Es gibt keine Sortierung sondern nur genau eine einzige DJ Playlist

Dies ist bei weitem die schwierigste Art und Weise Musik aufzulegen. Du hast (mindestens) ein paar Tausend MP3s vor dir, die überhaupt nicht unterteilt sind. Mir fällt eigentlich kein vernünftiger Grund ein, seine Bibliothek auf diese Weise zu sortieren.

Die einzige Gelegenheit, bei der ich auf diese Art und Weise schon einmal aufgelegt habe war, als ich mit dem Laptop eines anderen DJs spielen musste. Ich hatte ja keine Ahnung, wie er seine Musik organisiert hat und welche Tracks sich beispielsweise in der DJ Playlist „Miscellaneous“ befanden.
Wenn du die Sortierung einer Library überhaupt nicht kennst, ist es oft am besten, einfach eine Zeitlang mit Hilfe des Suchfeldes ein paar Titel zu spielen, von denen du weißt, dass sie funktionieren.

Eine weitere Möglichkeit ist es, du sortierst die Library danach, wann die Tracks hinzugefügt wurden. So kannst du ohne Suchen, auf die aktuellen Hits zugreifen, ohne dafür eine eigene DJ Playlist zu haben.

Alternative DJ Tobander Methode

Ich habe selbst noch eine eigene Methode entwickelt, nach der ich eine DJ Playlist erstelle. Wenn dir dieser Ansatz gefällt, kannst du in meinem Step-By-Step Guide zum Organisieren von DJ Playlisten genau nachlesen, wie du dazu vorgehen musst. Da Prinzip ist folgendes:

  • als erstes überlegst du dir, in welcher Art von Club du auflegst (Großraum, Hip-Hop, 80s, etc.)
  • dann machst du dir Gedanken, welche Musik-Stile du dort spielen kannst (Pop, Dance, Hip-Hop, etc.)
  • danach legst du nicht eine DJ Playlist, sondern jeweils genau drei an (WarmUp, MainTime und CoolDown)
  • jetzt verschiebst du alle Tracks in eine dieser drei Listen (Warm-Up, Hit oder Classic)

Ich selbst habe als Hip-Hop DJ angefangen und sortierte meine Musik nach Genres. Dies funktionierte so lange ganz gut, bis ich anfing in Clubs zu aufzulegen, die unterschiedliche Musikrichtungen spielten. Jetzt wuchs die Zahl meiner Playlisten auf einmal rasend schnell an.

Als ich dies bemerkte, schaute ich mir zunächst einmal die Historie der Lieder an, die ich am Abend spielte. Mir fiel dabei auf, dass ich zwar immer Lieder aus verschiedenen Genres spielte, diese aber trotzdem immer etwas gemeinsam hatten:

  • die meisten Tracks, die ich zu Beginn spielte, waren eher älter und langsamer
  • danach wurden die Lieder immer schneller und aktueller
  • und gegen Ende spielte ich meist Classics und wieder langsamere Lieder

Und so kam ich auf die Idee, meine Musik-Bibliothek in jeweils (abhängig von der Location natürlich) nur diese drei Kategorien einzuteilen, was zum Einen das Auflegen erleichtert und zum Anderen geht es sauschnell, eine DJ Playlist immer auf dem aktuellen Stand zu halten.

Jetzt seid ihr an der Reihe. Hast du schon einmal ähnlich Erfahrungen gemacht? Welches System nutzt du, um deine Musik zu sortieren? Wo liegen die Vor- wo die Nachteile? Teile es mir mit in den Kommentaren!

Google+ Tobias Laemmle

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{ 3 comments… add one }
  • Tobias Lämmle 15. Oktober 2013, 17:11

    Hey Gegy,

    danke. Probier es mal aus und erzähl mir, wie es gelaufen ist.
    Ich hab das System mittlerweile ein wenig erweitert und werde demnächst mal eine neue Version des Artikel mit ein paar Neuerungen posten.

    Gruss,
    Tobi

    Reply
  • Gegy 15. Oktober 2013, 07:31

    Sehr gutes System finde ich.
    Ich werde dämnächst bei einer unseren privaten Partys ein wenig auflegen und hab noch nach einem Sortiersystem gesucht. Ich werde mal deines versuchen, das klingt sehr vernünftig.
    Du könntest bielleicht dein System noch erweitern, wenn du dir noch drei Haupt-Genres zurecht legst und die auch noch nach deinem system unterteilst, dann hast du 9 playlists und das sollte doch noch überschaubar sein oder?

    Reply
  • Maria Herzog 8. Dezember 2011, 13:57

    Gutes Ding…

    Reply

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