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Robert Wong, DJ und Blogger mit eigener Radiosendung


Eine der häufigsten Fragen von DJ Neulingen ist es, wie sie an ihre ersten Bookings kommen. Leider gibt es dafür kein Patentrezept, doch ich hoffe dir mit diesen Interviews von DJs zu zeigen, auf welche unterschiedliche Arten du deine Karriere starten kannst.

Heute erzählt DJ Kollege und Blog-Betreiber Robert Wong, wie er zum Auflegen und seinen ersten bezahlten Gigs gekommen ist und was für Ihn das Wichtigste beim DJing überhaupt ist.

1) Wie bist du zum Auflegen gekommen?

Ich bin mehr oder weniger durch meinen damals besten Freund zum Auflegen gekommen. Das war 1995. Er war schon seit ein paar Jahren ein etablierter Happy Breaks/Jungle/Drum and Bass DJ in Frankfurt und hat mich zu allen möglichen Veranstaltungen mitgenommen. Bevor ich aber meine Liebe zu Drum and Bass entdeckt habe, bin ich eher zu Hip Hop weggegangen und kam dann über einige Techno Raves auf den Geschmack von synthetischen Sounds.

Bei meiner ersten Berührung mit Drum and Bass hatte ich dann ein Schlüsselerlebnis, welches mich bis heute geprägt hat. Es war nicht nur die Entdeckung, dass man alleine mit Sounds und Beats so vielfältige Stimmungen erzeugen, sondern auch verschiedene Energie Levels erreichen konnte, um daraus Spannungsbögen zu kreieren. Das öffnete mir einen völlig neuen Horizont fern ab von jeglichen Hip Hop Lyrics, die sich zu dieser Zeit ausschließlich um Money und Bitches drehten.

Meinen ersten Übergang habe ich dann in dem Plattenladen gemacht, in dem ich auch meine ersten Vinyls gekauft habe. Nach meinem Abi war das auch gleichzeitig der Ort, an dem ich den Großteil meiner Freizeit verbracht habe.

2) Was war dein erstes Setup?

Dadurch, dass ich in einigen Plattenläden unterwegs war und mir ständig Technics Nachbauten minderer Qualität vor die Nase kamen, habe ich bei meinem ersten Setup etwas länger gespart. Und somit stehen bis heute noch, neben anderem Equipment, zwei Technics SL-1210MK2 und ein Technics SHDJ-1200 Battlemixer bei mir zu Hause rum und kommen heute noch ab und zu zum Einsatz.

Robert Wong mit seinem VCI400

Robert Wong mit seinem VCI400

Bei der Wahl des Kopfhörers war es dann der dritte, den ich bis heute nutze: Sennheiser HD-25 MK1. Lediglich die Ohrpolster musste ich in den knapp 16 Jahren mehrmals wechseln.

3) Wann war dein erster Gig vor Publikum und wie bist du an diesen gekommen?

Das ist gar nicht so einfach zu beantworten. Da müsste ich mal in meine „Flyer-Ego-Kiste“ schauen 🙂
Ich habe damals zusammen mit einem Kumpel angefangen in Bars und Cafés aufzulegen. Entweder kannten wir jemanden an der Bar oder fragten auch einfach mal so nach, ob wir dort auflegen könnten. Im Grunde war das zwar vor Publikum, aber es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass das Publikum wegen uns oder der Musik dorthin gekommen wäre.

Die ersten Gigs vor tanzendem Publikum entstanden eher daraus, dass ich in einem DJ Kollektiv aus Drum and Bass DJs war, welches sich aus unserer Radiosendung (ruffm.com) bildete. Das muss ca. 1997 gewesen sein. Wir haben über die Radiosendung, Freunde und Fans gewonnen und kamen so entweder direkt an Bookings oder wir organisierten einfach selbst Parties, auf denen wir spielten.

5) Wie viele Bookings spielst du jetzt und wie kommst du an diese?

Seitdem ich Vater geworden bin haben sich ein wenig die Präferenzen verschoben, so das die Wochenenden eigentlich heilig geworden sind. Davon abgesehen lassen der wöchentliche Rhythmus mit Job, Blog und Familie es eher selten zu, dass man sich durch einen Gig ein Jetlag einfängt, dem man 2-3 Tage hinter her hängt. Abgesehen von der Radiosendung lege ich momentan nur sporadisch auf. Aktiv gehe ich kaum noch Bookings an. Musik und DJing ist deswegen für mich noch lange nicht gestorben, sondern eine Leidenschaft, die mich wohl bis zu meinem Lebensende verfolgen wird. Allein das Durchhören von neuen Produktionen ist immer wieder ein Erlebnis, dass mich aus dem Alltag reist und jedes mal aufs neue begeistert.

6) Wie bist du zum Schreiben und der Gründung von DJ-Lab gekommen?

Durch meinen Job als Product Manager für mehrere DJ-Marken komme ich viel auf Messen rum und habe durch viele Kontakte in der Branche recht schnell Informationen zur Hand, die ich mir manchmal gar nicht alle merken kann. Und da ich zu der Sorte Mensch gehöre, die ihren A…. irgendwo vergessen würden, wenn er nicht angewachsen wäre, kam ich mit Frank, meinem Ex-Kollegen und Freund, auf die Idee, doch einfach alle Informationen in einem Blog zu sammeln. So haben wir von überall Zugriff darauf und könnten diese Infos sogar mit anderen Teilen ohne sie Facebook oder Google zu schenken. Auf der NAMM-Show 2011 habe ich dann einfach angefangen über das zu berichten, was mir vor die Nase kam.

DJ-Lab, der Blog über DJing, neue Technologien und Softwareprodukte

DJ-Lab, der Blog über DJing, neue Technologien und Softwareprodukte

Dass sich DJ-LAB so schnell zu dem weiterentwickeln würde, was es heute ist, war weder der Plan, noch hatten wir diese Erwartungen. Es ist aber trotzdem schön zu sehen, wie der Blog angenommen wird. Man kann sich mit den verschiedensten DJs austauschen und lernt manchmal selbst wieder etwas dazu. Der Umfang der Arbeit, den DJ-LAB heute verursacht, ist um Einiges mehr geworden und wird deswegen nicht mehr von mir und Frank alleine getragen, sondern verteilt sich auf ein kleines Redakteursteam.

7) Was willst du mit der Webseite erreichen bzw. wen möchtest du damit ansprechen?

DJ-LAB ist eine Ansammlung von Informationen rund um das Thema DJing. Dazu gehören nicht nur Technik-News, sondern auch alle anderen relevanten Themen, die DJs interessieren. Dadurch, dass sich das DJing durch die Technik in den letzten 7 Jahren rasant verändert hat, haben sich viel mehr Optionen ergeben, die nicht nur das Auflegen komplexer gemacht haben, sondern auch alles, was damit indirekt verbunden ist wie z.B. das Kaufverhalten oder die Selbstvermarktung mit all seinen Facetten.

Wir möchten die Vor- und Nachteile der neuen und alten Optionen aufzeigen und lernen dabei auch selbst immer wieder von unserem Publikum. Durch diesen Input bekommen wir dem entsprechend auch ein Gespür für Trends und Tendenzen in der DJ-Szene und können diese durch unsere Kontakte auch an die Industrie weitergeben. DJ-LAB ist somit eine Art Schnittstelle für Konsument, Handel und Industrie. Unser Anspruch ist dabei das Ganze auf einem konstantem Niveau zu halten mit Inhalten, die wir selbst bestimmen und dann veröffentlichen, wenn wir es für richtig halten. Für mich persönlich ist DJ-LAB zu 100% Herzblut, das mir eine menge Freude bereitet. Und Freude ist am schönsten, wenn man sie teilen kann.

8) Was sind deine Pläne für 2014?

Im Prinzip würde ich am liebsten alle Ideen sofort umsetzen wollen, die sich angesammelt haben. Leider fehlt uns dazu die Manpower. Und dadurch, dass sich täglich neue Ideen für DJ-LAB ergeben ist der Plan für 2014 auf jeden Fall der Ausbau unseres Redakteurteams, um bei der Umsetzung schneller agieren zu können. Dazu sind wir immer auf der suche nach Talenten, die nicht nur schreiben können, sondern auch ein ausgeprägtes technisches Verständnis für neue Medien und DJ-Equipment haben. Darüber hinaus gibt es auch Pläne neue Produkte für unsere Leserschaft anzubieten. Aber hierzu mag ich zu diesem Zeitpunkt noch keine Details nennen.

Persönlich möchte ich weiter am Ball bleiben, was die DJ-Technik betrifft und mit Herstellern neue Produkte entwickeln. Zusätzlich würde ich mich gerne weiter mit Video-Performing, Broadcast, Licht-Performance und diversen Marketingstrategien beschäftigen. In wie weit ich das alles umsetzen kann bleibt ab zu warten, da ich auch noch eine Familie habe, die mir sehr wichtig ist.

9) Wenn du DJ Neulingen einen Tipp geben könntest, was würdest du Ihnen sagen?

Das nachstehende klingt wahrscheinlich etwas abgedroschen und wurde wahrscheinlich schon oft gesagt.
Ich denke, ich würde das sagen, was ich heute jedem Kind sagen würde, egal woher es stammt oder in welcher Gesellschaftsschicht es lebt:

  • Finde Deine Talente heraus und sei einfach Du selbst.
  • Mache das, was Dir Spaß macht, verfolge Deine Träume und lasse sie dir nicht von anderen schlecht reden. Bleib dabei aber immer mit einem Fuß auf dem Boden und scheu dich nicht davor, dass man klein anfangen und manchmal auch Drecksarbeit erledigen muss.
  • Setze dir kleine Ziele auf dem Weg zum großen Ziel. Dadurch überwindet man demotivierende Durststrecken leichter.

DJing ist keine Image-Aufpolierung oder Schwanzverlängerung, sondern eine Leidenschaft die Entertainment und Interaktion fordert. Es geht nicht darum, mit welchem Equipment man arbeitet, welche Musik man auflegt oder das man einer andere Person nacheifert. Wenn man keinen Spaß am Auflegen hat, dann sollte man es sein lassen! Denn wer keinen Spaß hat, kann Ihn auch nicht teilen. Und Party ohne Spaß gibt es nicht.

Und noch was: Schütze deine Ohren – Sie sind dein Kapital!

Robert Wong von DJ-Lab und Ruffm

Robert Wong von DJ-Lab und Ruffm

Robert Wong ist seit 16 Jahren DJ und betreibt den Blog DJ-Lab, der sich mit technischen Neuerungen, Equipment, Software und allem, was mit DJing zu tun hat, beschäftigt. Bookmark dir www.dj-lab.de gleich und check regelmäßig vorbei, hier gibt es für DJs immer was zu Lernen.

Wenn du Fragen hast, kannst du Robert auch direkt über seine Facebook Page https://www.facebook.com/djlabde kontaktieren. Was er und seine Jungs musikalisch draufhaben, kannst du dir auf ihrer Radiosendung auf http://www.ruffm.com/, der Mixcloud Seite oder Ihrer Facebook Page https://www.facebook.com/ruffmdotcom anhören.

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