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Hast Du schon einmal mit Traktor aufgelegt, wolltest aber Deine Playlisten und Cues auf Serato übertragen? Hast Du schon einmal mit Virtual DJ geübt, wolltest aber Deine Informationen auf einen USB-Stick übertragen, um mit Pioneer-Geräte in einem Club auflegen zu können? Oder hast Du dir gerade ein neues Denon DJ Prime gekauft, aber all deine jahrelangen Playlisten, Loops etc, befinden sich noch in Rekordbox?

Dann musst Du in der Lage sein, Deine DJ-Library von einer Plattform auf eine andere zu konvertieren. Natürlich kannst Du deine Tracks einfach in die neue Software importieren – aber dabei würden alle Cues, Loops, Wiedergabelisten und so weiter verloren gehen. Und gerade darin steckt ja die meiste Arbeit und Zeit.

Das Problem dabei ist, dass all diese „Extra“-Informationen – Cues, Loops, Wiedergabelisten – nicht in den Musikdateien selbst gespeichert sind, so dass jede Software sie „lesen“ kann (wie Künstler, Titel usw.). Das würde das Ganze viel einfacher machen.

Nein, diese Informationen werden in einer Datenbank gespeichert, die jede DJ-Software selbst erstellt und auch nur von dieser gelesen werden kann.

Hier kommen Bibliothekskonvertierungsanwendungen und -Dienstprogramme ins Spiel. Sie helfen dir nämlich bei genau dieser Arbeit. Egal, ob Du zu Hause auf einem System auflegst, aber bei Gigs mit einem anderen. Oder Du einen permanenten Wechsel auf eine neue Plattform planst. Hier erfährst Du, wie der Umstieg funktioniert.

Zuerst musst Du wissen, wo Deine Musikdateien aufbewahrt werden.

Bevor Du beginnst, ist es wichtig, dass Du verstehst, dass sich Deine eigentlichen Musikdateien niemals „in“ Deiner DJ-Software befinden. Sondern NUR dort, wo Du sie auch abgelegt hast! Deine vorhandene DJ-Software „referenziert“ lediglich auf diesen Speicherort.

Der Speicherort jeder Deiner Musikdateien ist nur eine weitere Information, die Deine DJ-Software in Deiner Datenbank speichert. (Wenn Du jemals eine Musikdatei in Deiner DJ-Software „verloren“ habst, ist dies der Grund dafür – Du hast sie versehentlich von Deinem System verschoben oder gelöscht, und so kann die Datenbank Deiner DJ Software sie nicht mehr finden).

Denk einfach daran, dass die Informationen wie Playlisten, Loops, Cues und so weiter, die Deine DJ-Software bei der Analyse Deiner Dateien berechnet, in einer eigenen Datenbank gespeichert werden – und genau diese Datenbank ist es, die diese Dienstprogramme, die wir uns gleich ansehen werden, Dir bei der Konvertierung auf Deine Zielplattform oder Dein Zielsystem helfen.

Programme zur Konvertierung von DJ-Bibliotheken

Rekord-Buddy 2.1

Rekord Buddy 2.1, das am längsten etablierte Dienstprogramm auf dieser Liste, arbeitet mit Mac und Windows (letzteres in der öffentlichen Beta-Version) und konvertiert zwischen Traktor, Serato und Rekordbox. Es ist ziemlich einfach zu benutzen: Es funktioniert in einem Fenster, das dem von iTunes nicht unähnlich ist, in dem Du Deine Serato-, Traktor- und Rekordbox-Bibliotheken öffnest und deren Inhalte zueinander und voneinander oder in eine zentrale „Rekord Buddy“-Bibliothek ziehen kannst. Die letztgenannte Methode kann für Dich geeignet sein, wenn Du regelmäßig von einer Plattform auf eine andere wechselst, obwohl sich diese Funktion in der aktuellen Version der App noch nicht ganz ausgereift anfühlt.

Es handelt sich um eine Abonnement-App, und zwar um ein Jahresabonnement – 50 Dollar pro Jahr für das erste Jahr, 25 Dollar pro Jahr ab dem zweiten Jahr.

Gut, wenn: Du eine einfache Drag’n’Drop-Oberfläche für die „großen drei“ Anwendungen suchst.

Schlecht, wenn: Du nicht im Voraus ein saftiges Abonnement bezahlen willst.

Mehr erfahren: Rekord Buddy

DJCU (DJ Conversion Utility)

Dies ist ein reines Mac-Dienstprogramm, für das Du – im Gegensatz zu den anderen auf dieser Liste – einmalig bezahlst. Es ist nur für diesen Job und nur für diesen Job bestimmt. Es basiert auf der Konvertierung zu und von Rekordbox, aber nicht immer in beide Richtungen.

Es funktioniert für Rekordbox,Traktor, Serato, Virtual DJ und Algoriddim’s Djay. Separate Apps helfen Dir bei der Konvertierung zu und von Denon DJ’s Prime-System und unterstützt Dich auch bei den verschiedenen Versionen von Rekordbox.

Es ist gut unterstützt und funktioniert gut, kann aber etwas knifflig sein (das hängt in gewissem Maße mit dem Territorium zusammen), und aufgrund seiner Funktionsweise erfordert eine Konvertierung von beispielsweise Traktor zu Serato zwei Schritte (zu und dann von seinem zentralen Rekordbox-Format).

Gut, wenn: Du etwas willst, das mit den meisten Apps funktioniert und keine Abos magst.

Schlecht, wenn: Du ein PC-Benutzer bist (nur Mac)

Mehr erfahren: DJCU Sellfy-Wagen

RekordCloud

Nun kommen wir zu zwei Apps, die nicht nur die Konvertierung von DJ-Bibliotheken als einzige Funktion haben, sondern noch deutlich mehr drauf haben. Rekordcloud ist eine Webanwendung, und die Idee dahinter ist, dass Du Deine DJ-Bibliothek genau dorth hochlädst.

In der Tat nennt es sich selbst ein „Schweizer Taschenmesser“ unter den DJ-Apps – und alles vom Reparieren von Duplikaten, dem Hinzufügen von Auto-Cue-Punkten bis hin zum Erstellen von Acapellas und Instrumentals Deiner Tracks ist möglich. Wenn Du fertig bist, lädst Du die Bibliothek wieder herunter – und kannst direkt auswählen, ob Du Sie im Traktor-, Rekordbox- oder Serato-Format haben möchtest.

Auch hier handelt es sich um ein Abonnement, und das Abonnement beträgt je nach gewählter Option $7-$15 pro Monat.

Gut, wenn: Dir die Idee einer App gefällt, mit der Du Deine Bibliothek sowohl verwalten als auch konvertieren kannst.

Schlecht, wenn: Du Deine Software-Bibliothek nicht jedes Mal, wenn Du sie benutzen willst vorher irgendwo hochladen willst. (Anmerkung: NICHT Deine Musik – siehe Einleitung).

Mehr erfahren: RekordCloud

Mixo

Die Idee hinter Mixo ist, dass Du eine einzige, zentrale Cloud Bibliothek“ für Deine gesamte Musik hast, auf die Du per Mac, Windows, Android, iOS und sogar Linux zugreifen kannst, um Deine Musik überall hin zu streamen. Das bedeutet, dass Du an Deinen Wiedergabelisten, Cues usw. arbeiten kannst, wo immer Du willst, und dass Du sie nach Belieben mit anderen Geräten synchronisieren kannst.

Mixo bietet selbst keinen Cloud-Storage an – dafür wird Dropbox oder Google Drive verwendet -, verwaltet aber alles für Dich, und zu den Funktionen gehört auch die Möglichkeit, Deine Musik lokal in dem DJ-Softwareformat herunterzuladen, das Dir gefällt (zumindest, wenn Deine DJ-Software Traktor, Serato oder Rekordbox ist, allerdings derzeit nicht Rekordbox 6).

Es ist aktuell noch in der Beta-Phase, aber sieht sehr versprechend aus.

Gut, wenn: Dir die Idee einer zentralen Cloud-Bibliothek gefällt, die nicht an eine bestimmte Plattform gebunden ist.

Schlecht, wenn: Du nicht 7 Dollar pro Monat dafür zahlen willst (zusätzlich zu den Zahlungen für Dropbox oder Google Drive).

Mehr erfahren: Mixo site

FAZIT…

Sobald Du dich für eine Option entschieden hast, ist es ganz wichtig, dass Du Deine aktuelle DJ-Software-Bibliothek UND Deine Musik vor dem Start sicherst.

(Deine DJ-Software-Bibliothek erhält den gleichen Namen wie Deine Software und befindet sich in Deinem Ordner Musik/Meine Musik auf Deinem Computer oder manchmal auch in Deinem Ordner Dokumente/Meine Dokumente).

Mach Dich sich von nun an auf eine Lernkurve gefasst: Dies ist letztendlich ein Hack (die Anbieter von DJ-Software wollen aus offensichtlichen Gründen nicht wirklich, dass Sie dies tun), und keines dieser Dienstprogramme ist so einfach, wie ihr Marketing es sich vorstellt, also stell sicher, dass Du alle Schritte aufschreibst, die Du unternimmst für den Fall, dass etwas schief gehen sollte.

Worin jedoch alle glänzen, ist deren Community bzw. Support, den sie anbieten, also nutze ihn, wenn Du mal nicht weiterkommen solltest – und für den Fall werden deine schriftlichen Notizen sehr hilfreich sein!

Und schließlich würde ich dir nicht empfehlen dies als eine Art Freibrief zu sehen, um auf allen Plattformen als DJ aufzulegen. Am besten ist es, die Konvertierung von DJ-Bibliotheken für einen einzigen Zweck zu nutzen (vielleicht zwei Plattformen, die eine für deine Gigs, die andere für dein Heim-Setup) und dann eine einfache, wiederholbare Methode zur Nutzung der von Dir gewählten Software auszuarbeiten.

Letztendlich ist das Konvertieren Deiner DJ-Bibliothek für die meisten Leute etwas, das Sie nur einmal, gelegentlich oder für einen bestimmten Zweck tun sollten.

Ich hoffe, das hilft dir weiter bzw. melde dich einfach, falls Du schon einmal eine der Optionen ausprobiert hast.

Google+ Tobias Laemmle

Der Artikel ist im englischen Original bei DigitalDJTips erschienen. Ich habe ihn jedoch leicht abgewandelt und um meine Punkte ergänzt.
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