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DJing ist Tot

Eigentlich denke ich schon eine ganze Weile darüber nach, aber jetzt nach mehreren Gigs mit ausfallender DJ Software, überwiegend furchtbarer Musik, völlig desinteressiertem oder ausfallend werdendem Publikum, schwierigen Clubbetreibern und der sonstigen Scheisse, mit der du dich als DJ Woche für Woche rumschlägst, muss das jetzt einfach mal raus, sonst platze ich noch.

EINLEITUNG

Vor einiger Zeit spielte ich in einem “Hip-Hop“ Club und am Ende des Abends kommt ein Typ und sagt:

ARSCHLOCH: „Das war scheiße heute!“

ICH: „Wieso, was war scheiße?“, frage ich ihn.

ARSCHLOCH: „Du spielst fast jedes Lied doppelt. Das von Future hast du sogar drei Mal gespielt!“

Ich check also die History von meinem Serato DJ und der Typ hatte völlig Recht, ich hab Future DREI MAL gespielt. Nämlich drei Tracks von ihm!

So, was ist jetzt schlimmer:

A) Dass der Typ nicht mal unterschieden kann, welches Lied gerade läuft? Oder B) dass sich alle Tracks mittlerweile gleich anhören?

DIE MUSIK

Klar könnte ich jetzt sagen, die aktuelle Musik ist scheiße und früher war alles besser, aber das stimmt ja gar nicht.

Mir gefällt auch heute noch viel, von dem Zeug, das rauskommt. Aber oft sind das Lieder, die Du nicht in einem Club spielen kannst. Noch vor zehn Jahren war das anders. Da hörte ich zu Hause Tracks wie “Yeah“ von Usher oder “Let’s Get Married“ von Jagged Edge UND hab die Songs im Club aufgelegt, weil auch die Leute dazu gefeiert haben. Oder die alten Lil Jon Sachen. Ich spiele auch heute noch manchmal noch “Get Low“ und die Leute auf der Tanzfläche feiern die Hook.

So, aber jetzt spiel doch mal zur Maintime einen der Hits aus sagen wir 2012. Erstens wird dir wahrscheinlich keiner einfallen (wie wärs z.B. mit “Troublemaker“ von Taio Cruz) und zweitens wirst du damit wahrscheinlich komplett die Tanzfläche leeren.

Auch wenn viele aktuelle Tracks cool sind, war das eher meine Zeit

Ich verstehe einfach nicht, wie sich so viel Musik so ähnlich anhören kann, das aber wirklich kein Schwein zu interessieren oder stören scheint? Natürlich gibt es coole Songs von DJ Mustard, aber wenn sich jeder Star so einen Beat kauft, kannst die Tracks halt gar nicht mehr unterscheiden.

Warum mich das so aufregt, fragst du? Ganz einfach:

Ich bin immer der Überzeugung gewesen, mit der richtigen Musik, zur richtigen Zeit (genau, das ist die Aufgabe eines DJs) hast du die Macht, die Stimmung der Leute als DJ entscheidend zu beeinflussen.

Spiel was zur Peak-Time, wo alle mitsingen können und die ganzen Jungs werden sich in den Armen liegen oder ein smoothe Nummer am Ende des Abends und die Pärchen, die sich gefunden haben gehen zusammen nach Hause.

Aber wenn sich jetzt alles gleich anhört und das jedem scheißegal ist, was soll das dann überhaupt noch?

DAS RADIO

Ich bin eigentlich noch mit Radio groß geworden. Jeden Freitagabend saß ich vor der einzigen Stereoanlage bei uns mit Kabelanschluss und hörte die neueste Episode “Battle Of DJs“ bei JamFM. Keine Folge hab ich verpasst und immer mitgefiebert, wer diesen Monat das Rennen macht.

Die Sendung hat mich überhaupt erst zum Auflegen gebracht. Die DJs hatten keinerlei Vorgaben, welche Tracks sie benutzen durften, es gab keine 20 Mio. Shout-Outs von irgendwelchen Stars, die mal beim Sender vorbeigeschaut haben und kein Mix hörte sich gleich an. Denn merkwürdigerweise mixte nicht jeder DJ die selben 20 Tracks, machte die gleichen Transitions oder versuchte ein Tone-Play mit „Niggas in Paris“.

Die Mixe von diesen DJs haben mich zum DJing gebracht

Die Mixe von diesen DJs haben mich zum DJing gebracht

Naja, wenn ich heute Freitagabends das Radio anmache, kommen „Urban“ Sendungen, die hauptsächlich aus EDM bestehen, ganze Mixe, die so auch sicherlich in jedem All-Inklusive Hotel laufen könnten und im Prinzip die gleichen Lieder, die sowieso den ganzen Tag überall laufen.

Wieso eigentlich? Ich mein, im Zeitalter von DJ Pools, DJ Software und der Möglichkeit praktisch jedes Lied – das irgendwann mal produziert worden ist – runterzuladen, sollte sich doch jedes Set komplett unterschiedlich anhören.

DAS PUBLIKUM

Eine Frage mal vorneweg:

Ich will ja jetzt niemand auf die Füße treten, aber wenn ihr keine Lust habt wegzugehen oder keinen Bock auf andere Leute oder Musik, wieso zum Teufel bleibt ihr dann nicht einfach zu Hause, anstatt blöd im Laden rumzustehen und und möglichst grimmig und böse zu schauen?

Selbst im Club hängen die Leute an ihren behinderten Handys

Der Rest besitzt die Aufmerksamkeitsspanne eines Eichhörnchens auf Koks, das außerdem an einem schweren Fall von ADS leidet. Die Musik ist ihnen eigentlich völlig egal und im Prinzip auch, in welchem Club sie sich gerade befinden. Das einzige, was zählt ist, ob es cool ist, ein gutes Pic oder ein Selfie aus dem Laden zu posten. Alles und Jeder wird ge-hyped.

Was soll das überhaupt die ganze Zeit mit dem Handy. Sobald ihr im Laden seid, starrt ihr auf das Ding. Gibt’s irgendwo noch eine andere Party, wo ihr jetzt lieber wert oder andere Freunde, mit denen ihr gerade lieber zusammen wärt?

Klar kann man mal ein Bild machen und es bei Instagram posten. Auch für DJs sind soziale Medien und vor allem Facebook wichtig. Aber da sind Leute, die glotzen den kompletten Abend auf das Scheißding. Manche tun das sogar im Kreis (mit ihren “Freunden“) mitten auf der Tanzfläche, nur um ihren anderen Freunden vorzugaukeln, dass SIE sich gerade auf der coolsten Party der Stadt befinden #UndBeiDirSo.

Von den ganzen abgedrehten Musikwünschen will ich jetzt gar nicht erst anfangen, das ist ein Kapitel für sich. Die Frage „was bist du denn für ein DJ“ (weil du die „Die Immer lacht“ nicht hast) oder „Hey, ich hab die gleiche DJ Software, lass mich auch mal auflegen“, haben die meisten von uns sicherlich dieses Jahr auch wieder mehr als einmal gehört oder?

Und dieses Handy vor die Nase halten. „Hast Du nicht den Remix vom Remix. Kannst doch bei YouTube runterladen!“ Irgendwie fühlt es sich so an, als muss alles immer schneller gehen. Ein Höhepunkt jagt den nächsten. Das siehst auch an diesen ganzen populären Twerk Nummer, die oft nur alte R&B Classics nur mit mehr Dampf und Druck sind.

CLUBBESITZER & VERANSTALTER

Also für mich ist das ein ganz besonderer Schlag Menschen. Ich will hier nicht alle über einen Kamm scheren, aber ohne Scheiß, die meisten wollen dich doch echt nur abzocken.

Wie oft hab ich gehört, wie sich der Betreiber eines Ladens lautstark darüber aufregt, weil einer seiner DJs auch in einem anderen Club auflegt. Dann faseln sie irgendwas von Loyalität und in den Rücken fallen. Aber wenn es mal darum geht, einem gegen pöbelnde Gäste, andere DJs oder sonst irgendwem den Rücken freizuhalten und zu seinen DJs zu stehen, dann findest du dich meist schneller auf der Strasse wieder, als du denkst. Und dabei ist es scheißegal wie groß dein Name ist. Das ist schon so vielen passiert.

Oder ein anderes Beispiel. Jeder von uns hat doch sicherlich mal einen Termin verpeilt oder? Ist scheiße klar und ich finde, es ist dann auch die Aufgabe des DJs, das dann wieder auszubügeln und für Ersatz zu sorgen. Aber hey, wie oft hatte ich es schon, dass Donnerstag Abend ne Whatsapp-Nachricht vom Clubbesitzer oder Veranstalter kommt: „Hey. Muss dir leider für morgen Absagen!“. Kein Sorry, ken Ausweichtermin, keine Kohle und keine Chance jetzt noch ein anderes Booking klarzumachen. Danke!

Oder noch schöner. Du bekommst gleich auf einmal Termine für den kompletten Monat. Jetzt kannst Du zwar keine anderen Gigs mehr annehmen, aber was soll’s. Dafür bist Du komplett ausgebucht oder?

Ja, nur leider sagt man dir bei deinem 1. Gig alle anderen Termine ab und jetzt hast Du keine Chance mehr, irgendwo anders zu spielen. Natürlich kann es mal von der Musik nicht passen und es ist das gute Recht eines Veranstalters dann jemand anderen zu buchen. Aber dir dann halt zumindest ein kleinen Verdienstausfall zu bezahlen, das wäre anständig.

Und das ist noch lange nicht die einzige Sache, wie sie versuchen dich übers Ohr zu hauen. Nein, da wären noch so beliebte Dinge wie:

  • umsonst ein Mixtape machen
  • vereinbarte Kohle einfach nicht auszahlen
  • dir verbieten woanders aufzulegen, aber DJs von dort zu buchen
  • und die sonstigen Klassiker wie lügen und einfach nicht antworten

DJ GAGEN

Ich hab bereits mehrere Male einen festen Gig verloren, weil irgendein dahergelaufener Typ mit seinem gebrauchten 20€ Reloop Controller, seiner geklauten DJ Software und komplett illegalen Tracks aus YouTube auch umsonst auflegt und sogar noch seine 50 “Facebook Freunde“ zu der Party einlädt.

So und wenn die jetzt merken, dass der Typ einfach nur scheiße auflegt und dich wieder anrufen, kannst du ja mal versuchen das Budget wieder auf deine alte Gage zu heben, viel Erfolg. Aber wie können die das vorher nicht checken, dass die meisten, die keine oder nur eine sehr geringe Gage wollen, einfach nur kacke und nicht mit einem „Echten DJ“ vergleichbar sind?

Im Prinzip ist das so, wie mit deiner Ex-Freundin. Als Du mit der zusammen warst, ist dir auch nicht aufgefallen, was du alles an ihr hast. Erst als ihr Schluss gemacht habt, siehst du auf einmal die ganzen kleinen Dinge, die sonst immer untergehen.

Ein guter DJ schafft es nicht nur die Leute regelmäßig zum Tanzen zu bringen.

Nein, er promotet seine Gigs (und damit den Club oder die Party) auf Facebook und Instagram, er bringt professionelle DJ Ausrüstung mit, auf die er aufpasst und die er pflegt, so dass das Zeug nicht auf einmal im Club ausfällt. Wenn er mal an einem Termin nicht kann, kennt er genug andere gute DJs, die für ihn einspringen können. Er schießt sich nicht bei jedem Gig ins Koma, pöbelt keine Gäste an und verpatzt auch keine Übergänge, weil er sich von irgendeiner Tussi vollquatschen lässt.

Die meisten halten das alles für selbstverständlich, bis sie mal so einen 50€ „DJ“ buchen und checken, was alles einen guten und professionellen DJ ausmacht.

Der Tot von DJing – FAZIT

DJing und DJs (von denen irgendwie sogar immer mehr) wird es weiterhin geben. Das hab ich mit der Überschrift nicht gemeint. Auch nicht, dass es keine guten DJs mehr gibt, die ihren Job noch mit Liebe machen und es schaffen, dich selbst immer wieder zu inspirieren. Davon gibt es auch heute noch mehr als genug. Da brauchst du dir nur mal die Red Bull Thre3Style Events anzuschauen.

Mir fällt es selbst nur immer schwerer, noch Spaß an der ganzen Sache zu haben. Ich leg zwar noch auf und werde bestimmt nie aufhören Musik zu machen, aber ich spiele nicht mehr jeden Gig, der sich anbietet, bleib im Zweifelsfall lieber am Wochenende mal zu Hause, als einen Gig anzunehmen und dann bestimmt nicht mehr für jede DJ Gage. Dafür ist mir meine Zeit mittlerweile einfach zu schade.

Ich habe einfach irgendwie das Gefühl, das DJing und DJs nicht mehr richtig wertgeschätzt werden. Die Gäste denken, man muss dafür nicht mehr können, als wie bei Spotify eine coole Playlist zusammenstellen. Die Veranstalter denken es macht keinen Unterschied, wenn sie einfach jemanden für 50€ den ganzen Abend spielen lassen und gleichzeitig versuchen wir uns auch noch gegenseitig schlecht zu machen, anstatt uns gegenseitig zu helfen.

Wahrscheinlich spreche ich mit dem Artikel nicht jeden DJ an. Vielen von euch macht es im Moment bestimmt einen riesen Spaß und ihr habt auch Erfolg und das ist okay so. Sicher habt ihr hart dafür gearbeitet und es euch verdient.

Aber ich denke, vielen geht es auch so wie mir und ihr stimmt mir zu, dass so einiges gerade falsch läuft und sich in eine Richtung entwickelt, wo es bald keine Clubs und Bars mehr geben wird, wo gute Musik gespielt wird. Oder ist dir noch nicht aufgefallen, dass viele der Jungs, die früher mit dir durch die Clubs gezogen sind und die Selbe Musik wie du gehört haben, auf einmal am Wochenende nicht mehr weggehen und kein Plan mehr haben, was derzeit in den Clubs so abgeht?

Eins will ich noch loswerden, denn es gibt auch einige Sachen, die im Vergleich zu früher wirklich besser geworden sind, bzw. die es früher gar nicht gab, wie SoundCloud zum Beispiel. Da kannst du stundenlang durchstöbern und findest ständig neue coole Musik, Mixtapes oder abgefahrene Mash-Ups. Hier hört sich noch nicht alles gleich an, jeder lässt hier seiner Kreativität freien Lauf. Auch kannst du mit der heutigen DJ Software heute Live viel krassere und abgefahrenere Sachen machen, als früher. Es ist also nicht alles schlecht und vielleicht hatte ich heute auch einfach nur einen schlechten Tag und seh das morgen wieder ganz anders.

Keine Ahnung, was ist denn deine Meinung zu der Sache?

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{ 78 comments… add one }
  • DJ TOMMES 31. Dezember 2016, 16:07

    Hallöchen,

    ich habe alles durch und ich war fast 30 Jahre haptberuflich DJ , seit den 80er..mit 14 begonnen.
    DJ werden nicht wertgeschätzt und durch das billige Anbieren von irgend welchen Contoller Junkies , weil Sie nur 50€ und Getränke wollen einfach mal gekickt. Das aber spätestens nach 4-5 Wochen der Umstaz sich um 30-50% sinkt , scheint auch egal zu sein, denn irgend wie haben die Betreiber hier hauptsache billige DJ.
    Seit es die Software und alles gibt , haben wir nur noch DJ`s….
    DJ ist für mich Entertainment – und wenn man mit vielen DJ spricht bekommen Sie kaum den Mund auf oder verkrichen sich hinter Ihrem Laptop, da Sie das nächste Lied suchen……..
    Musik zu machen mit passendem Contoller oder Software ist super einfach und jeder kann das schnell erlenen, was aber fehlt:
    DIe Autorltät, ein Charisma eines wahren Künstlers…..
    Diese Aussage gilt für Clubs!!

    Auf Hochzeiten brauchst noch mehr Entertainment, da sie Hochzeitsgesellschaft wartet bis zu Gas gibst und dir tolle Sprüche ausgedacht hast….und diese Gäste 8 Stunden bei Laune zu halten ist dann nicht so einfach, vor allem wenn die Party dann entgleist, wenn die Braut weg ist und der Bräutigam sie sucht….
    Aber es liegt oft am Preis, man spart immer am DJ…..
    Ich selbst war 4 Jahre auch Clubbetreiber und ich habe wirklich mir die besten DJ nur selbst gebucht, wo ich wusste das alles passt…..
    Es war einmal:
    Ich habe bis zum 50, selbst aufgelegt, mache es immer mal wieder wenn ich in die Clubs komme, da ich viele DJs jkenne aber ich denke die geile , wirklich geile tolle Zeit war von 1987- 2005, dann hat sich langsam alles komplette geändert..was es ist weiß ich nicht…..ich denke das ganze drumherum und es fehlt oftmal eine tolle AURA…..
    Bis bald euer Tommes

    P:S- Es werden bestimmt die Contollerfreaks nicht ganz einverstanden sein, weil Sie nicht den Wert der einzelnen Musikstücke schätzen..geht ja nicht bei 50.000 Titel auf der Festpaltte……

    Reply
  • Andrej 31. Dezember 2016, 13:17

    Hey Tobi,
    recht hast du. Ich bin kein Club-Dj, sondern ein mobiler DJ. Beide Richtungen sind schwierig, finde ich. Und wenn Muke läuft, manche Gäste wollen Mainstream, manche Gäste geraten ins Stottern, weil die Tracks zu neu sind, bzw. unbekannt sind. Es ist halt schwieriger geworden, und das Publikum ist anspruchsvoller geworden. Früher war das anders. Heutzutage meint jeder Gast, dass du nur seine Tracks spielen musst, wie ein Juke-Box halt. Dazu kommt noch, dass ich auf gemischten Parties spiele deutsch-russisch. Das ist wiederum was ganz anderes. Da muss ich auf beide Volksgruppen achten und immer wieder Komprimisse finden, bzw. mir einfallen lassen. Es ist nicht einfach. Und ich kann es gut nachvollziehen, wenn einer oder anderer DJ keinen Bock mehr hat.

    Reply
  • Eik 31. Dezember 2016, 00:27

    Hey Tobi,

    Vielen Dank für diesen tollen Beitrag, ich kann nur sagen du redest mir aus der Seele… ich lege seit 1999 auf und bin auch viel rum gekommen.. mich kotzt es so an mir immer diese fakes DJ reinziehen zu müssen.. ich kann verstehen wenn man für kleines Geld anfangen muss, aber dann mach doch nur das warm up oder lege erstmal auf klein Veranstaltungen auf, so habe ich das Djing auch gelernt… aber Klau den DJ’s die Erfahrung haben nicht die Gigs für ein Hungerlohn.. auch die ganzen Controller regen mich so auf, ich als Vinyl DJ muss mir Sprüche anhöhren wie „du legst dich nicht selber auf, die Platten sind doch leer“ oder wenn du den Song jetzt spielst, rasten alle aus.. es kann mich an Zeiten erinnern wo du zu einer Party gegangen bist, weil du den DJ Mega fands. Jetzt sind alle DJ’s gleich.. ich kann dich voll verstehen das du aufhören willst bzw. Weniger machen willst, ich denke es wird noch schlimmer werden in der Musik Branche.

    Wie gesagt Mega Beitrag und werde ihn 1000% teilen

    Reply
  • Sven 30. Dezember 2016, 22:06

    Sehr interessanter Beitrag . Um um es gleich mal vorweg zu nehmen. Die Musik wird weiterhin so scheisse bleiben , solange es selbsternannte djs gibt , welche meinen den Laden zu rocken indem sie denselben massenkompatiblen Commerzshit auflegen ( syncen) , der den ganzen Tag im Radio läuft. Ich selbst bin noch dj der alten Schule mit Vinyl und auch cd und kenne nur zu gut die Situationen wenn du dran bist und dein Vorgänger braucht erstmal ne Weile sein Controllerequipment abzustöpseln ohne dabei an den Nachfolger zu denken . Die turntables abgeklemmt , brummschleifen , defekte und der Veranstalter sagt , das ist doch dein Problem . Es waren früher schöne Zeiten . Du hast dich vorbereitet , Platten gekauft , sortiert und Promo Mixe gemacht um mehrere Stunden aufzulegen . Ich hab nie gespielt was unbedingt angesagt war sondern was gut Spielbar und Tanzbar war . Heut hast du wenig graphisches Design auf den Flyer weil ca 20 djs für einen Abend draufstehen , die keiner kennt . Klasse , das sind dann die ultimativsten mp3 Partys in der Region . Es wird allerdings viel von den Veranstaltern gesteuert . Ein guter dj wird wieder gebucht und zieht die Leute an . Aber diese 50€ jobber sind billig und mäßig greifbar , aber führt man so einen geilen Club . Eher nicht . Danke fürs zuhören oder auch nicht

    Reply
  • dj fredi 30. Dezember 2016, 06:15

    mein profil : 57 j. jung , seit 38 j. bin ich dj , ententrainer , animatöse . alles nur aus spass . habe stets tagsüber gearbeitet , habe ebenfalls aus spass 27 länder besucht , nebenbei in kenia animateure ausgebildet , was den umgang mit deutschen touris betrifft . in den saisons ’85 + ’86 hoteleigener animateur im htl. „gran fiesta“ , playa de palma , mallorca , also zu einer zeit , als jugendliche sauftouristen mit ihren negativen begleiterscheinungen noch nicht in einem noch nicht vorhandenen megapark den pornostar ‚raushängen liessen . ich arbeite nicht mehr in clubs , früher hiess das mal discothek . seit 1992 nur priv. va’s , bis vor 4 jahren auch grossbühnen in der b r d und österreich . ich arbeite seit mitte der ’90er nur mit minidisc , quantitative defizite in sachen musik gleicht mein tablet aus . an meiner mobilen anlage ( k s ) lassen sich alle medien anschliessen . wichtig ist ohnehin nicht das womit , sondern das , was vorne ‚rauskommt . soviel zu mir . ich finde den obenstehenden beitrag grosse klasse und hat auch f. dj’s , welche auf firmenfeiern , priv. gigs auftreten , bedeutung . in der dj-club-szene hier in bremen kenne ich mich nicht mehr aus , kenne auch keine dj’s in „eurem“ alter , zu kollegen in meinem alter und meiner spezies habe ich alle kontakte abgebrochen : neid ist ein schlechter berater . der ellenbogen-kampf unter den dj’s findet also auch bei den älteren statt – viele haben zu spät gemerkt , das alles endlich ist und sehen bei jedem freien wo.ende ihre felle davon schwimmen . 2016 kann jeder dj , notfalls bringt er auch noch geld mit , um sich in den club einzukaufen . alle arbeiten digital , fast alle mit denselben programmen , derselben musik , verpackt in einem laptop – alle und alles ist also grau und nicht mehr zu unterscheiden – eure chefs wissen um diesen umstand und spielen euch gg.einander aus . chef ist immer geizig , hat gemerkt , das alle dj können und viele auch noch doof sind , er macht sein „bestes“ ‚draus : umsatz . das dj’s schlimmer behandelt werden als bukarester bahnhofsnutten ist ein selbstgemachtes problem denn : jeder will dj sein , um jeden preis . soviel zum club-dj . bei den „priv.-dj’s“ ist es genau dasselbe . an-/abfahrt , lässig 3 std. auf-/abbau , dazwischen 10 – 11 std. bespassung mit „lufthansa-lächeln“ . dafür gibt es im vergleich zum aufwand nur noch eine aufwandsentschädigung – keiner will „arbeit“ bezahlen aber die geilste licht-/tontechnik haben . faktor mensch : wir erleben einen erdrutschartigen verfall der sitten , guten manieren , guten benehmens , höflichkeit und respekt . sobald alk im spiel ist , verändern grad junge leute ihre psyche v. dr. jekyll in mr. hide . ekelhaft . musikwünsche werden gerne erfüllt , wenn dieser sich einbauen lässt und das entscheidet der dj . beleidigungen schlimmster art bekommt man , wenn irgendein scheisstitel nicht vorhanden ist , sehr geil , sind auch diskussionen über musik – wir dj’s haben ja auch sonst nix zu tun . tanzen : 2016 war das jahr für…….. genau musikalisch für’n arsch . bis auf ein paar nummern haben die charts nichts hergegeben , in den clubs mag das anders abgegangen sein aber auf normalen va’s ist es nicht so bunt mit elektro oder hiphop . die musikindustrie hat den low-beat erfunden , damit kiffer , besoffene und handy-user nicht unruhig werden müssen . handys : selbst 6 j. kinder sitzen bei hozt. oder geb.-feiern mit dem ding am tisch , die eltern haben dann ihre ruhe . handys nerven überall – a. d. tz.fläche , auf dem klo , am tisch , am geilsten sind die spacken , die mit dem handy vor mir ‚rumwedeln „eh , spiel mal das lied hier“ . gäste : wir haben 2016 . das heisst – nix ist mehr schön , geil , toll , sondern : „geht so“ , „niiiiicht schlecht“ . hauptsache man kann nörgeln oder sich beschweren , die musik ist ja eh immer zu laut . und wenn irgendein audiophiler fraggle „seinen“ musikwunsch nicht bekommt , geht es auf die barrikaden . was mögen diese menschen erst anstellen , wenn bei aldi der kaffee ausverkauft ist ? von respektlosen beschimpfungen aller art möchte ich hier garnicht erst berichten . der dj ist eben weniger wert als die obengenannte bahnhofsnutte , nur wenn die „nein“ sagt , heisst das nein und bleibt ohne konsequenzen . wenn du bei einem musikwunsch „nein“ sagst , „geht die party erst richtig los“ . meine veranstaltungen sind weniger geworden , sobald ich am telefon schon merke , was das da werden soll , lehne ich ab . veranstaltungen mit hoher jugendlicher frequenz ( erntedank- und schützenfeste ) und dann auch noch multikulti ( russen / türken /etc ) mache ich aufgrund der sicherheitslagen schon nicht mehr . den jungen leuten kann man nix mehr recht machen , obwohl ich v. mir behaupte , musikalisch mehr als „up to date“ zu sein . fazit : es wird für euch nur noch schlimmer werden mit den chefs und gästen . macht eine solide ausbildung , geht arbeiten und macht musik , wenn ihr bock habt – und nur dann . hat der dj gute laune , ist er der bote für einen gelungenen abend . lieben gruss , fredi

    Reply
    • Tobias Laemmle 2. Januar 2017, 11:29

      Vielen Dank für dein ausführliches Feedback Fredi.

      Reply
  • Modis Chrisha 29. Dezember 2016, 16:14

    Sehr guter Artikel,

    bei dem sicherlich vieles nicht pauschaliert so für jeden/jede zutrifft. Ich könnte jetzt aus 30 Jahren DJ Erfahrung losplappern und auf jeden Punkt eingehen.

    Ich schätze das Thema bietet Potential für dutzende interessante Podcast Gespräche in denen man tiefer in die einzelnen Bereiche hineingeht. Im Kern ist die Frage doch, ist das was man unter DJing verstanden hat und versteht überhaupt noch DJing oder liegt hier bereits ein Irrtum vor?

    Alle anderen Punkte greifen zwangsweise in gesellschaftspolitische und soziale Bereiche, nur in der Verbindung kann das gut erkannte Problem verstanden werden.

    LG

    Reply
    • Tobias Laemmle 2. Januar 2017, 11:35

      Guter Punkt Modis, das hängt natürlich von dem ab, was man selbst unter DJing versteht.

      Reply
  • Dj Hanseatic Events Lübeck 24. Oktober 2016, 03:59

    Ich bin mobiler DJ,
    ich finde es immer wieder „toll“ wenn man mich bucht für eine Feier und dann von den Veranstalter gefragt werde ob ich auch günstiger Auflege.

    Ich Antworte darauf nur es ist das was Vertraglich geschlossen wurde zu zahen und wenn das den nicht passt dann nehme ich die Gage und er kann zusehen wie er es selbst macht.

    Auch schön ist es wenn das Hochzeitspaar mich bucht und den Preis noch runter schrauben möchte aber für den Fotografen ist das dicke Geld da.

    Gern mache ich Partys aber wenn es um meinen Lohn geht sehe ich schwarz.

    Vieleicht kaufe ich eine Boom Box lege eine Mp3 ein bzw. ein Mix lass das laufen und komme Morgens wieder damit das nicht so teuer ist.
    Wenn ich ein Club etc. hab kostet mein DJ Geld. Dafür kommen die Leute wieder wenn der gut ist.

    Bei billig Auflegen ist es wie mit einem scheiß Koch. Köche die nichts können bei den schmeckt das Essen nach misst.

    Deshalb bin ich dafür alle Dj sollten eine Mindestgage haben und sich nie unter Wert verkaufen.

    Reply
  • William 28. August 2015, 23:21

    Hey Tobi,
    Guter Beitrag ob wohl ich mich in ein paar Punkten selber sehe, da ich sonst NOCH an keine Gigs komme(wegen meinem Alter). Aber ich fände es cool, anstatt hier dich über die jetzige Generation DJs zu beschweren, doch denen lieber zu zeigen wie ihres gemacht hab, ich glaube sie stört es auch nicht wenn sie mehr Geld bekommen (damit meistens auch mehr Spaß haben) und dann auch bessere Mixtapes machen. Nun hätte ich noch eine Frage, hast du Vl. schon ein Artikel oder machst du noch einem, indem du zeigst bzw. sagst wie man sich am besten promotet da es als Minderjähriger sehr schwer ist sich gegen erfahrene und 10€ Jobbern zu behaupten. Ich bin 14 und werde in ein paar Monaten 15 hatte schon zwei Auftritte in einer Disco mit 150-200 Leuten, aber an den Job bin ich nur durch einen Job gekommen. Wie spreche ich am besten andere Clubs an?
    LG William

    Reply
  • Pjetro 17. September 2014, 23:17

    Stimme dir in allem voll zu, daher hab ich mich vom auflegen zurückgezogen. Für die gagen heutzutage seh ich nicht ein mich den ganzen abend hinzustellen und mich dabei noch blöd anmosern zu lassen, geschweige denn die arbeit der musikbeschaffung die auch keiner sieht… Habe halt sehr großen bezug zur musik, es geht einfach nicht ohne, daher hab ich eine alternative gesucht meiner Kreativität freien lauf zu lassen ohne jegliche dumme bemerkungen. Das Studio! Der einzige nachteil daran ist wenn du einen track fertig hast, möchtest ja auch feedback, aber nicht in form von FB-Kommentaren sondern eher von einer tobenden masse. Dies ist jedoch jetz noch kaum bis unmöglich, da ich gegen keinen einzigen „preiswert“ deejay eine chance habe. Ich bleibe mir halt selbst treu und verkauf mich nicht unter wert, somit sind meine gigs und resident jobs durch die neue generation an deejays auf glatte null gesunken. Tja thats life.. aber vielleicht klappt es ja mal mit den eigenen produktionen so gut, das hierdurch wieder neue bookings entstehen.

    Reply
    • Tobias Laemmle 18. September 2014, 07:01

      Hey Pjetro,

      kann ich nachvollziehen deine Situation. Willst du denn nur Feedback für deine Musik oder fehlt dir das Auflegen am Wochenende auch?

      Gruß,
      Tobi

      Reply
      • Pjetro 18. September 2014, 20:56

        Ja erstens Feedback und wenn es aufs WE zugeht, kitzeln mir einfach die finger. Kurz gesagt: ja es fehlt mir auch.
        Gruß Peter

        Reply
        • Tobias Laemmle 19. September 2014, 07:14

          Ja versteh ich. Hab auch schon ein paar Mal versucht davon loszukommen, aber ist wirklich nicht so einfach!

          Reply
  • Marvin 26. Mai 2014, 17:30

    Also ich möchte gern mal einen Kommentar aus der Sicht eines Gastes abgeben. Ich weiß genau was Du meinst und es macht mich traurig. Ich gehe gern feiern und tanze gern. Am liebsten zu Pop,R’n’B und Elektro. Egal wohin ich gehe, überall zum großen Teil die gleichen Tracks. Es ist als wäre ich in einer Zeitschleife. Sogar auf Gaypartys (wo ich oft bin), sollte man meinen, läuft tanzbare Musik die man woanders nicht unbedingt zu hören bekommt (sowas wie Britney, Madonna, Kylie, Beyonce, Robyn oder auch Tracks die eben nicht überall gespielt werden und auch ein bissl urban sind). Aber stattdessen der gleiche Einheitsbrei und absolute Dauerbrenner aus den Top 10 mindestens 4 mal am Abend. Ich höre manchmal auch Mainstream – Musik, mich nervt nur diese Musik, die immer wieder mit den gleichen Synthesizern, monotonen Beats und blödem „gerappe“ á la Pitbull ausgestattet ist.

    Ob sich daran was ändern wird? Das Problem ist,wie oben schon angesprochen, dass die Gäste auch schwieriger werden. Ich kenne ein paar DJs und diese freuen sich oft über meine Musikvorschläge, bemängeln aber im gleichen Atemzug,dass die Gefahr einer leeren Tanzfläche sehr hoch ist. Schade.

    Reply
    • Tobias Laemmle 27. Mai 2014, 07:16

      Hallo Marvin, danke für deine Einschätzung. Ist schon komisch, ich höre das immer öfter von Gästen.
      Die Meinungen, was die Musik angeht, scheinen also auch bei den Gästen langsam auseinander zu gehen.

      Reply
  • Jeff 15. Mai 2014, 10:04

    Prinzipiell stimme ich allen Punkten zu.
    Nur: Heutzutage sieht man sich durch das Internet noch viel mehr Auswahl gegenübergestellt. Wo früher nur die „Hits“ über den Teich schwappten, bekommt man heute alles und muss selbst mehr nach clubtauglichen Songs suchen. Und die gibt es zum Glück immernoch, z.B. der hier. Pusha T ft Kelly Rowland – Let me love you. Klingt fast wie Mase zu seinen besten Zeiten 😉

    Reply
  • Mario 12. Mai 2014, 18:26

    Kleine Anekdote von mir: war mal in einer „Bauern“-Disco, sehr weit auf dem Lande draussen. Da war das normale Wochenendprogramm sowas wie Schlager, Ü30, Böhse Onkelz Party, Singleparty etc. An diesem Abend hat der Veranstalter allerdings eine Reggaeparty veranstaltet, mit guten Sound der schnell Big Tunes gemixt hat, ein MC war dabei um die Leute anzuheizen, ein bissl „Massive“ mit Handtüchern, Lightern etc. war auch vertreten. Ich frag dann so das Publkum, wie es Ihnen denn heute gefalle, (vielen waren auch am tanzen) und die Antwort kam unzählige Male: „Hier im Club zx ist immer das gleiche…“
    Da fragt man sich doch echt… können die nichtmal die Musik unterscheiden?

    Reply
  • Walde 12. Mai 2014, 17:01

    Habe deinen Artikel mit Interesse gelesen, hast vieles überspitzt aber gut auf den Punkt gebracht.
    Ich bin 40J seit 18 Jahren im Nachtleben und einer der letzten Dinosaurier der fast ausgestorbenen LJ Gilde. Als es noch unseren Berufsstand gab, habe ich in so ziemlich allen größeren Clubs in BW gearbeitet. In den letzten 8 Jahren nur noch in 2 und seit etwa 8 Monaten nur noch zu speziellen Gigs (Habe mir den Nachwuchs ausgebildet und hinterlassen). Licht gespielt habe ich in meiner Laufzeit zu allen Richtungen (Schlager, Pop, Rock, Techno, HipHop, RnB, Hous, Türkisch, Rusisch, und was es sonst noch so gab).
    Daher bin ich geteilter Meinung zu dem Thema gute alte Musik. In der Vergangenheit gab es immer wieder Hips und Downs in den unterschiedlichen Richtungen und wenn gerade wieder mal ein Wandel stattfindet so sollte der DJ Künstler professionell genug sein, sein Publikum zu fühlen, befriedigen und zu erziehen.
    Könnt ihr das nicht oder habt ihr kein Bock darauf, dann lasst es sein und kommt nicht mit Sprüchen wie „Ist eben mein Style“. Wenn die Leute Kommerz hören wollen dann gebt ihnen Kommerz, seid aber Künstler genug die richtige Reihenfolge und funktionierende Übergänge zu spielen (unser einer muss doch auch zu jedem Mist ne Lichtshow liefern).
    Daher denkt dran, unsere Eltern haben unsere Musik auch nicht verstanden, also … DJ geh mit der Zeit oder geh!
    Punkto Clubbesitzer passt wie die Faust aufs Auge 😀 die Sparen immer zuerst am Personal an Gagen und erst zum Schluss am eigenen Verdienst …. dann ist es aber meistens schon zu späht und die Qualität auf Grund der Einsparungen am falschen Punkt im Keller.
    DJ Gagen 😀 wenn ich hier lese dass ihr euch unter 100€ buttern lasst …. sorry bei mir gibt es keine Nacht unter 150 € und ich bin nur der LJ 😉
    Fazit: dran bleiben solange man selber und die Gäste Spaß daran haben. In diesem Sinne … bevor wir fallen, fallen wir auf 😉

    Reply
    • Tobias Laemmle 12. Mai 2014, 18:35

      Hallo Waldemar, danke für deinen Beitrag. Interessant zu hören, wie es ist, wenn man als DJ so eine Art „Wandel“ schon mehrmals erlebt hat.

      Warst du denn früher im Unity tätig? Ich hab da (vor langer Zeit) auch 1-2 Mal gespielt.

      Gruß,
      Tobi

      Reply
      • Walde 14. Mai 2014, 09:17

        Hi Tobi,
        Unity die letzten 8 Jahre … bin ab Ende Mai für 6 Wochen wieder als Semesterprüfungsvertretung hinterm Pult. Aktuell meistens mit DJ Tony Larock, DJ A.Newmann und natürlich Big Boy Slikk (müsstest du unter Umständen auch noch kennen).
        Hier Impression 😉 ++https://www.youtube.com/watch?v=w4MQ9GqkJaY

        Reply
        • Tobias Laemmle 15. Mai 2014, 13:04

          Ach was, sollt ich ja fast mal vorbeischauen 😉

          Slikk kenn ich noch aus alten Zeiten in Pforzheim,
          wo ich eine Weile gewohnt und gespielt habe.

          Reply
  • Peter die BassBratsche 10. Mai 2014, 09:20

    Hi Tobi, toll geschrieben. Habe mir alle anderen Kommentare auch gern durchgelesen. Komme aber aus einer anderen Richtung. Ich stehe seit etwa 40 Jahren mit meinem Bass auf der Bühne und wir covern die guten alten Rocktitel noch mit unseren Gitarren und echtem Schlagzeug. Auch bei uns ist eine Mentalität der Veranstalter zu erkennen, die da immer öfter uns erst „mal zum testen, ob ihr überhapt den Laden voll bekommt, und beim nächsten Mal könnten wir dann über mehr Geld reden“ bucht. In dem „rockmusik-hand-made“ Bereich gibt es auch viele, die einfach Musik-files abspielen und dann dazu mit eigenen Gitarren dazuklimpern; meist stehen die dann zu zweit auf der Bühne. Das „kundige“ Publikum lallt dann mit dem Bierglass ganz verzückt: … Mann eh‘ , wie det Orjinal… Da kommt mir dann auch öfters der Kaffee hoch. Und wenn die dann dafür „nur“ 200 Euronen bekommen und der Wirt sein Biergeschäft macht, haben wir kaum Chanchen unsere Unkosten für 4 Stunden gute Rockmusik zu recht einzufordern.

    Reply
  • Dj SCooP 10. Mai 2014, 05:35

    Servus in die Runde….
    …bin durch DJ Kollegen auf deinen Beitrag gestoßen und stimme dir zu 1000% zu!
    Komme gerade von der „Arbeit“ als Dj…
    Also… ich lege seit ca. 2001 auf, bin Baujahr ’85, hab damals mit CDs und einem Reloop Mixer angefangen (ohne Sync oder sonstigem) musste solang Pitchen und hören bis der Beat aufeinander gepasst hat. Hatte dann schließlich 4 CD Koffer bis ein befreundeter Dj Kollege mich auf Platten bringen wollte. Da mir des finanziell und vom Aufwand, alles an Musik auf Platten zu besorgen, zu groß war, blieb ich erstmal bei den CDs. Heute leg ich mit Laptop, Software und Mixer auf. Es ist schwer, da nicht zu sehr das richtige Djing zu verlernen, da dir diese Softwares viel an Arbeit abnehmen. Alleine diese Sync Taste (die ich nicht benutze), die BPM Vorgaben, usw. Damals musstest du alles selber rausfinden…. Fand ich aufregender und spannender! Ich lege schon immer in kleinen Clubs auf… In meiner ganzen Zeit hab ich nicht einmal in einer Großraumdisco aufgelegt…. Heute würd ich gar nicht mehr wollen, damals hab ich es bereut.
    Was das Gute am Club ist, ist dass du nicht so viele Gäste hast aber diese besser unter Kontrolle hast. Dafür sind sie anspruchsvoller. Ich versuch aber mein Publikum zu „erziehen“. Ich hab immer mein Ding an guter Musik durchgezogen, gemischt mit den neuesten Tracks (aber auch nur die Guten). Da ich „Hip Hop Dj“ bin, leg ich Heute noch alles auf was damals 90er/2000er gut war (Crooklyn Clan, G-Unit, Eve, Jagged Edge, 112, Mase, Montell Jordan, etc., pp) und die Leute feiern es immernoch, allerdings sind die jüngeren schwer davon zu überzeugen. Ich spiele alles was damals ein muss war und Schmankerl die wir damals nur von guten Dj’s zu hören bekamen. Ich mache mein Warm Up, steigere das Tempo, hau in der Maintime die richtigen Kracher raus und zum Schluss werden die richtigen Oldschool Tracks ausgepackt zum Cool Down und dass die „Erwachsenen“ auch noch was zu feiern haben. Ich zieh meinen Schuh durch, gehe aber auch auf Musikwünsche ein, wenn es passt.
    Dadurch kommt es zu zwei Aspekten….
    1. Positiv: Ich zeige der Jugend von Heute gute Musik. (und sie lernen drauf abzugehen!) ;P
    2. Negativ: wie du schon gesagt, hast…. es kommt zu Musikwünschen, die ich einfach nicht verstehen kann und auch nicht spiele… und ja, ich wurde auch schon nach Helene Fischer gefragt!! Wenn du diese dann nicht spielst bist du ein schlechter Dj…. -.-‚

    Aber, da ich merke, dass diese Jugend von heute, für die ich in solchen Fällen ein schlechter Dj bin, auch auf die gute alte Mukke abgehen kann, zieh ich mein Ding weiter durch! Denn lieber hab ich unsere Generation im Laden die noch richtig feiern kann und die Jugend von Heute mitzieht, als dass ich meinen Musik Stil komplett auf die heutige Zeit lege und dann nur diese Leute im Laden hab, wie du sie beschrieben hast! Da stimm ich dir, wie gesagt, voll zu.

    Privat geh ich schon seit Jahren nicht mehr oder nur selten in die Disco. Die Atmosphären und die Djs sind einfach zu grottig! Ich hab aber in der Nähe einen Club, der alle 6-8 Wochen mal aufmacht und ne Black Part schmeißt. Und die hats in sich! Seeehr gute Djs, noch bessere Musik, mega Atmosphäre und kaum Kiddis! Das geb ich mir und fühl mich immer wie damals, wo Party machen auch noch Party machen war!

    Wenn die Tracks von damals gar nicht mehr zünden, werd ich es vermutlich auch sein lassen, denn sich nur auf die heutige Musik einzurichten, hat für mich nichts mehr mit Spaß zu tun! Dafür ist einfach zu wenig Gutes dabei und schon rutscht man dann in die Schiene irgendeinen „Chart-EDM-Mischmasch-hört.sich.alles.gleich.an-Scheiß“ zu spielen. Und so ein Dj will ich nicht sein!!!
    Ich sehe andere Dj’s egal ob für 50€ oder für 250€ nicht als Konkurrenz oder als störend an…. Jeder macht sein Ding und hat seine Richtung die er spielt und sein Publikum das er damit anspricht. Das ist die gute Vielfalt, die man braucht. Die Individualität macht dich als Dj auch nicht zur Massenware!! Was ich aber überhaupt nicht ausstehen kann, sind Djs die nicht mal Übergänge hinbekommen (selbst mit SYNC Taste auf ihrem Mixer) sowas hat nichts hinter nem Pult zu suchen!
    Ich kann alles vollstens nachvollziehen, was du geschrieben hast und stimm dir auch zu! Damals war alles besser! Das Publikum wusste noch zu feiern und haben dich zu schätzen gewusst, die Betreiber waren lockerer und haben dich ebenfalls zu schätzen gewusst, die Musik war besser und die Arbeit schöner… Dieser Wandel fand aber schon vor Jahren statt! Ich sag mal zweite Hälfte der 2000er Jahre… und mir fällt auch nur ganz wenig zum Jahr 2009 ein! 😉
    Wie gesagt, solang „meine Kunst“ noch anklang findet, solang zieh ich sie auch durch! Dazu gehört auch, dass weiterhin vereinzelt gute Tracks rauskommen, weil sonst steh ich mit meinem Stil auf der Stelle und wie gesagt, verbiegen lass ich mich nicht. Ich bin Resident Dj und kann wenn ich will alle Musikrichtungen spielen, 80er, 90er, Black, House, etc. Das reicht für mich als Repertoire. Deswegen muss ich mich da nicht auf irgendeine Schiene schieben lassen, die die heutige Musikindustrie uns schieben will aber alles kaputt macht! Und falls es eben nicht mehr reicht, hör ich auf!
    Ich hoff ich hab mich hier jetzt nicht im Thema verloren… 🙂 ist jetzt schon kurz nach 6 Uhr…. muss noch bissl schlaf bekommen, bevor ich heut Abend wieder ran darf und die Leute zum tanzen bewegen muss!
    Ich wünsche dir und den anderen hier, die das Leid teilen, viel Motivation, es weiter zu machen und am Ball zu bleiben. Vielleicht findet ihr noch die richtige Location, wo ihr und euere Musik geschätzt und gefeiert werdet/wird und somit wieder mit einem Grinsen früh ins Bett steigt!
    Auf die Gute alte Zeit…!!!

    Greetz SCooP

    Reply
  • Patrick 9. Mai 2014, 20:42

    Hi Tobias, dein Blog hat nun auch zu mir gefunden. Sehr beeindruckend geschrieben und mit deinen Worten sprichst du mir aus der Seele. Die Veranstalter von heute schauen nicht mehr auf den DJ, sie schauen auch nicht auf die Qualität der Location. Es darf gern eine 08/15 Location sein, mit T-Box PA-Anlage und Sound to Light Lichtanlage… bisse schicki micki und alles ist schick… dann wundern sie sich oftmals, warum nichts geht… Ich bin selber DJ und oftmals muss ich Veranstaltern den Arsch lecken, damit ein Booking kommt… das ist bei mir auch Geschichte! Die Tracks heute sind einfach nicht mehr das was ich unter cooler mukke verstehe. Ich persönlich habe oftmals aus einer großen Anzahl von Tracks einen neuen gebaut ( https://soundcloud.com/patricemilan/paul-kalkbrenner-hardwell ) Zwar mit Ableton und Traktor, das ganze hat aber einfach Mega spaß gemacht. Es hat aber niemanden interessiert und selbst Kalkbrenner Fans haben erst nach einer Ewigkeit gecheckt, was da überhaupt läuft. Mich kotzt es an, das der Mob lieber einen 08/15 DJ hat, der die Radio Charts Zockt… Was bitte soll mich heute noch in einen Club ziehen? Ich geh doch weg, weil ich was cooles hören will und noch weniger will ich dort quatschen oder mit meinem smartphone spielen… das kann ich auch wo anders… Ich will auch mukke hören, die ich vorher nicht gehört habe.. wenn sie cool ist, reißt sie mich mit… ich muss nicht alles kennen um daran spaß zu haben… genau so geht es mir auch bei meinen Sets, mit denen will ich ne Story erzählen… so was wie Warm UP bzw. Dramaturgie eines Sets kennt heute kein Schwein mehr… es müssen permanent 100% sein… 90 und deine Tanzfläche leert sich…. naja was solls.. wenigstens hat es mal einer auf den Punkt gebracht, ändern wird das leider nichts… das ist die neue digitale Welt… achso… btw. ich bin selbst producer… hab ich auch an den Nagel gehangen, weil die Menschheit der Meinung ist, Musik sollte für jedermann kostenlos sein… jippy ja jeh….

    Schönes WE dir noch

    Patrick

    Reply
  • thorsten 9. Mai 2014, 18:17

    interessanter beitrag..aber es wäre schön wenn es mit rechtschreibung noch bissl besser klappt;)
    (wärt und nicht währt oder wärd…oder wie du oben auch immer falsch geschrieben hast…nicht böse sein…aber vllt gehört heutzutage mehr zu nem guten dj als nur musik auflegen)…

    ein dj ist heutzutage auch ein geschäftsmann…der sich zu verkaufen weiss, der kontakte knüpft…,sich weiter entwickelt…sowhl musikalisch als geschäftlich.überall präsent sein..fanbase aufbauen… selbst parties veranstalten..motto parties auf einer höheren ebene… whatever

    ich weiss nicht wer ihr genau seid…aber ich persönlich kenne djs, die wirklich sehr erfolgreich sind…in- und ausland gigs haben und das auch regelmäßig…

    klar ist es schwer…aber ich denke ohne weiter zu denken ( also mehr sein als ein dj…) gehts heute nicht mehr…
    sei anders…gib mehr gas…heb dich ab…

    Reply
  • Clarke Gahan 9. Mai 2014, 16:27

    ….wir haben früher Titel als erste gespielt und zu Clubhits gemacht, lange bevor diese im Radio liefen…..heute kannst du fast nur noch Titel spielen, die auf den Zwangsbespassungswegschaltsendern rauf und runter laufen….die echte Club Kultur findet aber trotzdem noch statt in kleinen Läden, die maximal 100 bis 150 Leute fassen…..da kann man Funk und Elektro bis Indie und Alternative in einem DJ Set zusammenbringen und die Leute nehmen es dankbar an……..aber die Handy Zombies (Hambies) sind wirklich gruselig….

    Reply
  • generation USB-Stick 9. Mai 2014, 12:32

    Moin Moin, und Danke für dieses schöne statement. Ich sehe die Dinge aus Veranstaltersicht und bin nicht froh über diese Entwicklung. Früher buchten wir echte „Künstler“ und konnten uns blind auf eine musikalisch wertvolle Präsentation verlassen. Die DJs waren echte Handwerker, die noch mit dem Publikum gearbeitet haben. Inzwischen treibt sich auf dem Berliner Technostrich Hinz & Kunz rum und die Generation USB-Stick-DJs mit beatportcharts 1-100 im Programm, ist wie eine Seuche! Diese Fraktion, die Ihren Marktwert an Hand von soundcloadplays und Facebookfreunden bestimmt, geht mir übel auf die Nerven. Leider, muss man als Veranstalter diese freaks buchen, denn das Publikum will sie haben. Das dieser Bedarf Ihnen dank geschickten Facebookmarketing eingeimpft wurde, checken die meisten Gäste nicht. Du hast derzeit als Veranstalter nur 2 Möglichkeiten: Du bookst ein musikalisch wertvolles und geschmackvolles lineup und sitzt im halbvollen Laden oder Du bookst diese Internethelden und die Party ist voll. Natürlich gibt es die großen und renomierten Läden( a la Berghain) die auch weiterhin eine gesunde Mischung fahren können. Aber der „normale“ Mittelklasseveranstalter, kann es sich leider nicht mehr leisten und muss dank wirtschaftlicher Aspekte, auf den Trend aufspringen…

    Reply
    • Tobias Laemmle 9. Mai 2014, 14:05

      Interessant mal das Ganze aus der Sicht eines Veranstalters zu hören.
      Danke für dein Feedback!

      Reply
      • DJ Claudia Snyder 26. Juni 2014, 13:47

        Hallo Zusammen
        Ich verstehe die Veranstalter ja schon und trotzdem finde ich es mühsam nur immer die gleichen Gesichter oder Namen auf dem Flyer zu lesen. Doch leider kommen die Leute nicht mehr, wenn ein no-name auflegt. Schade, denn die no-names legen besser auf als alle prominenten immer wieder und wieder langweilige DJ’s. Ich spreche als DJ Frau und muss sagen, dass ich es sehr schwer habe in dieser Sparte. Ohne Busenblitzer sowieso. Ich will gute Musik und Story abliefern und nicht einfach toll aussehen. USB oder CD oder Vinyl ist in der heutigen Zeit egal. Man muss mit der Technik gehen, man sollte über alles informiert sein. Und man sollte auf Vinyl zuerst lernen. Anfragen wie; du kannst bei uns auflegen, wenn du 150.- Gäste mit nimmst oder Hey ja klar aber du kriegst nur einen Getränkebon, die liebe ich am meisten 🙂 Alles ist ne Frage des Angebotes und Nachfrage. Mehr Mainstream ergibt günstigere Technik und mehr DJ’s. Na denn, LG Claudia

        Reply
        • Tobias Laemmle 29. Juni 2014, 01:00

          Hallo Claudia,

          danke für deinen Kommentar. Denkst du das Problem ist das steigende Angebot an DJs oder die sinkende Nachfrage der Leute nach guten DJs?

          Gruß,
          Tobi

          Reply
  • Fabske 9. Mai 2014, 11:45

    Hab aus ähnlichen Gründen aufgegeben. Macht einfach keinen Sinn mehr. Konzentriere mich statt dessen auf andere Dinge, die mein Leben bereichern. Toll sind auch die Gäste, die am Eingang um den Eintritt zu feilschen versuchen („Komm, machse 3 für 2, ne?“) . Egal, ob es evtl. auch nur n 5er Eintritt ist, nur um am Ende dann sich die teuersten Drinks zu kippen und mit FB Fotos damit anzugeben wie SWAG sie denn seien. Sollen die doch machen und sich am Ende nur noch Youtube Mixe und den Boiler Room geben. Sollen sie die so genannte Clubkultur doch platt machen. Dann werden vermutlich motivierte Veranstalter und Promoter wieder anfangen Off locations zu suchen und ihr eigenes Ding machen. Wird zwar nicht so groß, aber vielleicht haben die Leute die dort hin gehen wieder Bock. Ist derzeit nur eine Vision/Ahnung, aber dort wo motivierte Leute sind, wird auch immer was gehen – meine Meinung.
    Von der Idee, sich mit dem DJing finanziell über Wasser zu halten zu können muss man sich wohl verabschieden. Wenn man selbst keine Platten rausbringt und entsprechende PR macht, wird man vermutlich einfach untergehen. Ist ja jetzt schon Big Name business überall – und dabei ist es völlig egal, in welche Musikrichtung man da schaut. Da wird einfach ein Name angekarrt, der ziehen soll – aber das funktioniert halt auch nicht immer und die Residents werden sich nie durchsetzen können, weil sie immer nur als Supporter wahrgenommen werden. Clubs mit festem Konzept und Sound sind eh schon recht selten geworden. Die meisten fahren die Event Schiene, in der sie ihren Laden an alle möglichen Promoter vermieten, solange der halbwegs glaubhaft machen kann die Hütte voll zu kriegen. Dabei ist es egal, ob der ne Golden Era Hip Hop Party macht, ein Goa Event oder ne Metal Nacht. 0 Profil schärfung. Damit haben viele Clubs aber auch kein Stammpublikum mehr. Leute, die hingehen weil sie wissen, dass der Laden für einen Sound steht – egal wer dort gerade auflegt. Das lässt Residents kaum noch Spielraum. Das macht es einfacher für die Dumping DJs. Es ist halt momentan eine Abwärtsspirale und vielleicht muss wirklich erst die Clubkultur an die Wand fahren, damit mal wieder was passiert. Aber es geht nicht nur uns DJ offensichtlich so, Bands haben wohl ähnliche Probleme, wie ich so höre. Da wird dann entweder ein Newcomer Event gemacht (also natürlich ohne Gagen – und dann wird behauptet man tut was gutes, in dem man denen eine Plattform bietet) oder auf den (verhassten aber möglicherweise lukrativen) Stadtfesten etc. wird nur noch ein Laptop hingestellt. So krieg ich es zumindest öfter geschildert. Musik ist heute nichts mehr wert. Sie ist billig und immer überall verfügbar – und entweder du machst mit im Wettrennen oder du bist raus. Da bin ich lieber raus als mich zu prostituieren.

    Reply
  • DJ ICE-C 9. Mai 2014, 09:02

    Totally agreed & shared!!!
    Danke für diesen Beitrag.

    Greetz,
    Chris

    Reply
  • david 9. Mai 2014, 08:06

    Moin moin !
    ich bin zufällig auf den Artikel gestoßen und dachte mir, dass ich jetzt auch mal meinen Senf dazugeben!
    kurz zu mir: bin 19 Jahre alt (-> Smartphone Generation) lege seit 2 Jahren (leider nur privat auf), evtl erklärt das meine Meinung.
    ich kann die Meinungen von wegen „dem Publikum ist es egal welche Musik gespielt wird“ und „sie wissen heute nicht was Musik überhaupt ist“ nicht unterschreiben.
    für mich persönlich zum Beispiel suche mir die clubs ausschließlich nach der Musik aus, da ist mir Eintritt, oder was auch immer egal. Es lohnt sich ja! Wenn gute Mukke läuft, dann machts auch nichts Fahrer und somit nüchtern zu sein!
    ich gebe zu, manchmal hänge ich am Handy… Dann Nehm ich meistens den aktuellen track auf um freunden zu zeigen , was sie verpassen. Aber dann auch nur 30 sec.
    was ich damit sagen will ist, dass man „die Generation“ nicht über einen Kamm scheren sollte, finde ich.
    wie auch immer, nochmal großes kompliment an den Artikel, es hat Spaß gemacht den zu lesen! Keep goin‘ !

    Reply
    • Tobias Laemmle 9. Mai 2014, 08:36

      Hey David, interessant. Wäre cool, noch mehr Meinungen mal von der Gegenseite und dem Publikum zu bekommen.

      Dank dir auf jeden Fall für dein Feedback und viel Erfolg weiterhin beim Auflegen!

      Reply
  • Macky 9. Mai 2014, 07:21

    Du musst Gedanken lesen können. Klingt absolut nach meinen Gefühlen und erlebten Zeiten. Darf ich diese Gedanken und Kommentare auf meiner Seite teilen?

    Dj Macky

    Reply
    • Tobias Laemmle 9. Mai 2014, 08:37

      Hey Macky, klar mach ruhig. Wie heißt deine Website denn?

      Reply
  • Ryu Flame 8. Mai 2014, 18:08

    danke für diesen beitrag!! hat sich definitiv gelohnt durchzulesen. und ja das heisst ich fühle mit dir. vor kurzem durfte ich das wieder mal erleben.

    Reply
  • DeeJay B. 8. Mai 2014, 18:02

    Hallo, bin durch einen DJ Kollegen auf deine Site aufmerksam geworden und muss dir erst mal ein Kompliment machen. Wenn mehrere Leute sich ein paar Tips von dir durchgelesen hätten, gäbe es nicht so viele wirklich grottenschlechte billig DJ´s auf dem Markt. Das vorab. Weiter so. Ich selbst bin „erst“ 48 Jahre alt und habe nächstes Jahr mein 35jähriges DJ Jubiläum und könnte auch schon ganze Bücher füllen mit Erlebnissen. Ja die Zeiten haben sich wirklich geändert und die Entwicklung macht mir Angst. Aber ich denke Qualität wird sich durchsetzen. Man muss halt einen guten Kompromiss finden und ne gesunde Mischung aus Wunschmusik (wenns passt) und der zum Abend thematisch passenden Musik finden. Schlimm finde ich Kollegen die auch noch ein T-Shirt tragen „I AM A DJ-NOT A JUKEBOX“ Das finde ich dem Gast gegenüber sehr arrogant, weil jeder der Eintritt bezahlt ein Recht darauf hat bespasst zu werden und ein bisschen interaktiv an der Musikgestaltung mitzuwirken, wie gesagt wenn es passt. Ich finde Wunschhit-Listen auch manchmal sehr inspirierend wenn ich mal einen Hänger hab, da ich nie mit Playlists arbeite und immer aus dem Vollen schöpfe je nach Thema. Letztlich bindet man auch Stammgäste an einen Laden wo man als resident DJ auflegt und man sichert damit auch ein bisschen seine Gage ab durch Interaktion mit den Gästen. Ich unterscheide heute die DJ´s in 2 Kategorieen. DIE STARS – sie eifern ihren Idolen nach und nehmen unglaublich Gagen und können nur noch über Agenturen gebucht werden. Haben extrem hohe Hardware-Anforderungen (Nur Pioneeer Nexus Komplettset). Kommen mit einer Gästeliste die alle auf den DJ mit trinken und sich selbst wie Stars fühlen. Dann schieben sie in die Player nen 32GB USB Stick rein und ballern 2 Stunden drauf los mit allen Möglichkeiten welche die Pioneer Effekt Bank bietet um so wenig wie möglich vom Original-Song beizubehalten. Dann beginnt der Tanz am Mischpult, unglaubliche Posen und Verrenkungen und absolut sinnlose Aktionen an den Fadern und Reglern des Mischpultes…oft an einem Kanal wo gar kein Gerät angeschlossen ist. Mikrofon wird gar nicht mehr benutzt. Wozu auch? Worte zerstören die schöne Musik. Genau nach 2 bis 2,5 Stunden gehen sie offline (Mixtape alle, lach) machen Kasse und Ziehen weiter (wenn sie noch können) Wunschtitel werden natürlich komplett ignoriert und Gaaanz wichtig sind leistungsstarke Monitor Boxen am Pult. Anlage ist eh immer zu leise. Clipping Anzeige am Verstärker wird zur Zusatzbeleuchtung. Nun die 2. Kategorie. DIE RESIDENT DJ´s. Sie machen das warmup für die Stars. Sind wahrhafte Arbeitsbienen und leben für Ihren Club. Befassen sich mit einem sehr breitem musikalischem Spektrum da sie alle Themenbereiche abdecken können, auch Omas Familienfeier. Sie nehmen moderate Gagen und sind immer für Wunschmusik offen. Das Mikro ist ein wichtiges Arbeitsmittel und auch Geburtstagsgrüsse darf man durchsagen. Das hebt die Stimmung. Sie behalten die Technik im Auge und Pflegen sie auch. Sie sind manchem Star-DJ technisch überlegen da sie teilweise auch noch mit Platten auflegen oder mit einem normalen CD-Player OHNE SYNC und MASTER TEMPO! UNGLAUBLICH! Am Ende sind es die resident DJ´s welche einen Club prägen aber über die am Ende keiner redet da sie immer im Schatten der sogenannten STAR-DJ´S stehen. Sie stellen das Finanzielle nicht in den Vordergrund und leben ihre Leidenschaft zur Musik mit Ihren Freunden und Gästen zusammen aus. Das ist für mich echtes DJing.
    Sicherlich kommen viele der heutigen Stars aus Clubs in denen sie zu Anfang aufgelegt haben. Das schlimme ist das eben diese Clubs diese DJ nicht mehr buchen können da die Gagen unverschämt hoch sind. Ich gönne echt jedem seinen Erfolg aber diese Tendenz macht mir sorgen. Sicherlich werden sich jetzt eine DJ´s angesprochen fühlen und nicht jeder wird meine Meinung teilen aber ich denke den meisten gehen ähnliche Gedanken durch den Kopf. In diesem Sinne: PARTY ALL NIGHT LONG!“

    Reply
    • Jan 9. Mai 2014, 11:56

      Dem ist nichts hinzuzufügen!Daumen hoch!

      Reply
    • ChrisDj 9. Mai 2014, 17:33

      Bin selbst 21 Jahre Resident gewesen…. Du bringst es auf den Punkt…!!! Aber ihr werdet sehen…früher oder später wird sich Qualität und nicht Quantität durchsetzen!!!! Greetz with Beats….

      Reply
  • Hertz&Schrittmacher 8. Mai 2014, 17:12

    Selten jemanden erlebt der so akkurat meine Gefühlslage am Wochenende beschreibt. Viele der Passagen habe ich mich auch schon selber sagen hören („Warum bleibt ihr nicht daheim wenn ihr keine Lust habt?“)
    Spitzentext!

    Reply
  • Maik Reinke aka Burna aka Mike Burna aka Ole Lasse Tanzsen 8. Mai 2014, 16:59

    Moin Tobias,
    vielen Dank für deinen Post und em Versuch, es endlich mal in die Köpfe auch außerhalb der Insider (DJs) zu bringen. Leider muss ich dir sagen, dass dein Thema nicht erst seit heute oder einem Jahr oder 3 Jahren so ist, sondern es viel früher angefangen hat. Wann? Schwer zu sagen. Irgendwann dann, als Großraumdiscos von Clubs abgelöst wurden und dann wieder Clubs durch Dissen, die wie Clubs aussehen. Ja, ich glaube, diese Täuschung ist genau der Start. Ich habe 2001 als Noname mit einem Reloop, ner Mini-HiFi-Anlage und Betteleien bei DJs, die damals besser ausgerüstet waren, angefangen das Mixen zu lernen, den meine Liebe gehörte auch immer der Musik und mein Geschmack war nicht 08/15, aber doch massentauglich. Ich hing auch immer bei diversen Radiosendungen an der Box und Versuchte Trends zu erhaschen. Als aktiver HipHopper, der ganz im Sinne dessen lebt, war ich immer open minded. Mir hat es die House Music als DJ angetan, aber auch tolle, ECHTE Elektro- & Technogeschichten. Ich hatte tolle Jahre: DJ in Club, DJ in angenehmen Discotheken, auf Events. Einer der ersten, der das Potenzial von MP3 erkannte und sich mit versteckten Tränen in den Augen von seinen Technics und Mixer trennte. Digital neu ausgerüstet. Immer am Zahn der Zeit. in fetten Promopools gelistet. Und, und, und. Ja, aber dann… 200,- Euro für ein Set + Fahrt, dann 150,- Euro für die ganze Nacht. Dann kam die Zeit, mit weniger Gästen, Veranstalter waren nicht mehr innovativ, sondern froh, wenn sie ihre Besucherzahlen hielten. Also immer schön Charts. House vermischte sich mit Black und daraus wurde Dreck. Die „Ich mach´s für nen Cuba“-DJs/DJans gaben meinem Anspruch dann den Rest. Schlechte MP3s, keinen Geschmack, außer Charts. Over and out für mich. Und heute? Ja, da greifst du an: Alles ndur noch eine Dance-Charts-House-RnB-Wixe. Ich war seit Jahren nicht mehr wirklich weg, da es mich anbricht. Ich bin 81 geboren und noch nicht mal 33 Jahre jung. Das Schlimme, die DJ – Kollegen, die heute noch aktiv sind und ich kenne, sind entweder Billig-DJs oder spielen nur noch Charts-Dreck, den man kaum unterscheiden kann. Die Gäste, ich finde, heute sind mehr Teenies da als Mitte 20-Jährige, wollen sich nur zeigen, ein bisschen saufen, ein bisschen shazamen und ein bisschen ficken. Wer geht denn noch wegen der Musik weg? Ich nicht mehr. Derzeit höre ich fast nur noch privat Radiosender, die entweder die 80er oder 90er spielen. Ich denke, das sagt alles. Dir weiterhin viel Erfolg, dass du genug Geld verdienen kannst. Ich konnte es nicht mehr – wenn man nicht Mr. DJ Chartssuppe oder DJ Free Drink ist.

    Reply
  • Richard Yeboah 8. Mai 2014, 16:37

    Und ich dachte ich wäre allein… 😉
    Ich sehe das genauso und ich finde es cool, dass du das mit uns geteilt hast!

    One!!

    Reply
  • DJ Maddog 8. Mai 2014, 15:21

    Lieber Tobi,
    Du sprichst sicherlich vielen aus der Seel und dem Herzen.
    Was zur „Smartphonegeneration“ noch erschwerend hinzukommt ist, das dieses heutige Publikum (18-25) total reizüberflutet ist. Wenn Du früher morgens bemustert worden bist und es Abends gespielt hast, dann kam schon der ein oder andere und hat gefragt was das is. Heute is es so das Sie dann zu Dir kommen und Dir das Smartohone vor die Nase halten und Dich fragen: „Haste net den Motherfuckerremix“ davon ? Kannste Dir auf youtub runterladen !
    Ich denke das diese absolute Reizüberflutung durch Internet, Medien und sonstiges mit ein Grund für das „Nicht-Feiern-können“ (ausser mit 4 Promille) ist.
    Aber egal…keep the beatz bumpin‘

    Reply
  • DJ Mash 8. Mai 2014, 15:19

    Der spricht mir aus der Seele….
    Die Qualität von dem Typ, der die ganze Nacht hintern Pult steht wird viel zu oft nicht erkannt….

    Gruß Mash

    Reply
  • DJ BODY 8. Mai 2014, 15:15

    Tach jesagt ,

    Bin DJ seit 1999 in und um Berlin, ab und zu auch mal Deutschlandweit. Ich kann JEDEN einzelnen Punkt nachvollziehen und fühle mich zu vielem auch geneigt zuzustimmen. Einige deiner Punkte stempelte ich eine ganze weile ab mit : “ Ich werd alt “ … dem ist aber nicht so. Da Ich noch damals mir Platten gekauft habe bzw. bemustert wurde fand ich zunächst den Wandel in das ganze Digitale eher nervig. Fakt ist jedoch, es erleichtert mir in vielerlei Hinsicht das Leben … vor allem beim Gesamtgewicht 😉 . Jedoch ein weiterer Faktor der wieder zu deinem Thema führt ist die Geschwindigkeit in der man „auflegen“ kann. Hier in Berlin ist es inziwischen so das man in der Maintime teilweise nach 30 Sekunden schon wieder in den nächsten Track geht und das dann über 4-5 Stunden. Macht man dies nicht … ist das Publikum…zumindest hier schon fast „gelangweilt“. Damit dies dann nun reibungslos klappt empfiehlt es sich irgendwo im bereich 115-130 Bpm rumzueiern … und genau damit … find ich geht eben fast alles schon flöten weswegen ich früher einmal angefangen habe Musik zu machen und zu spielen.

    Es fühlt sich fast so an…als wolle die „Partygemeinde“ den gesamten Abend lang in einem rausch artigem Zustand verbringen … ein Höhepunkt gejagt vom nächsten … am besten gepaart mit viel und vor allem günstigem Alkohol.

    Ich kenne das noch so das man wegging zum Tanzen oder gute Musik hören die man sonst kaum oder nirgends hört. Sich sexy an seinen Tanzpartner schlängeln und Public Announcement´s Mamacita den Rest machen lassen … Mary J Blidge und S&W das „reden“ überlassen etc.

    Der Abend war ganz anders aufgebaut … eine gutes Warmup … die Maintime mit höhen und tiefen … und zum Schluss ein schönes Cooldown … und heute ? Pumpen pumpen pumpen … bis der Artzt kommt …

    Dazu das allg. Verhalten gegenüber einem DJ. Nervige Anfragen … Leute die einem besoffen was ins Ohr säuseln … kennt man ja alles. Aber bin ich es nicht wert zumindest angesprochen zu werden ?! Mir ein Handy hin zu halten mit nem Player oder Note was doch SOFORT als nächstes zu kommen find ich persöhnlich RICHTIG unter aller Sau. Und dann dieses gehabe … „Ich hab bezahlt also darf Ich und will Ich und wenn nicht bist der schlechteste DJ der Welt … bla bla …“

    Ja ich bin Dienstleister …. ABER …. ich bin auch Künstler ( zumindest sehe ich das so ) … nicht ohne Grund zahlen Agenturen/Veranstalter in eine KÜNSTLER Sozial Kasse ein … ICH entscheide zusammen mit dem Veranstalter/Besitzer/Person in Charge was läuft ( Man geht auch nicht auf ein Konzert und sagt dann dem Artist was er singen soll ?! ). Wenn er seine Tanzfläche leeren möchte …dann will er das….wenn er sagt nur Techno …dann ist das so … ICH habe ja die Wahl nochmal für ihn zu arbeiten ( wenn ich sein Konzept nicht vertreten kann ). DU als Gast solltest doch vorher aber schon wissen auf was du dich einlässt, oder geht ihr auch zum Chinesen und bestellt Burger ?!

    Und ja das alles mittlerweile am besten nur noch für Getränke und Liste an tuen … das man ja evtl. davon leben MUSS ist ja irrelevant … oder das man für den Mac + SL4 mal eben über 2000 € berappen muss … und über Tracks und dem GEMA Scheiß … und und und …

    Naja … Resumé ohne jetzt alle Details aufzulisten ( aktuell : Endlos ) :

    Zur Zeit bereitet es mir nicht den Spaß den es früher mal gebracht hat … dazu kommt das ich aus diversen Gründen kaum noch Aufträge habe … und ich schauen muss wie alles „up 2 Date“ halte ohne mich in massive Unkosten zu stürzen … kann ich quasi schon fast sagen : nach 15 Jahren ist meine Zeit wohl so langsam aber sicher vorbei … bereue keine Nacht und wäre auch sofort der erste der wieder dabei ist wenn es sich evtl wieder etwas „normalisiert“ …
    Bis dahin mach ich die Gigs die ich habe mit vollem Einsatz und Elan … aber wo es hinführt …und was aus allem wird …. KEIN PLAN …

    Du siehst , Du stehst nicht allein da und ich denke das es viel viel mehr Kollegen gibt, die sich das noch nicht zu sagen trauen … aber schon lange so denken !!

    Greetz

    Reply
    • Tobias Laemmle 8. Mai 2014, 16:55

      Hey Patrick, danke für deinen coolen Beitrag. Versteh voll & ganz, was du meinst.

      Also hey, jetzt sind wir ja ein paar Leute, die alle mehr oder weniger ähnlich denken.
      Also wenn irgendjemand eine Idee oder Lösung hat, dann immer her damit 😉

      Reply
  • Kai 8. Mai 2014, 12:53

    Bin ganz hin- und hergerissen … manches davon kann ich sooo gut verstehen …gerade mit den ‚Billig-DJs‘ ist das so ’ne Sache. Auch dass hier eigentlich hochqualifizierte Arbeit geleistet wird, für die der Auftraggeber am liebsten nichts bezahlen möchte…
    Auch wenn jetzt bestimmt einige Laute aufheulen: ich halte das aber auch für eine Generationensache. einer unseren ‚fixen‘ Termine ist die AllAbout50 in Köln. Da haben wir die Probleme wirklich nicht.
    Das aber sicher auch, weil wir gnadenlos aus 50 Jahrzehnten Pop und Rock spielen, da wird die Auswahl und die gefahr der Wiederholung immer gering bleiben! Trotzdem: es bleibt schwierig!

    Reply
    • Tobias Laemmle 8. Mai 2014, 13:22

      Hallo Kai,

      spielt ihr denn dann nur die Hits aus den jeweiligen Epochen oder kannst du da auch ohne Probleme Nummern spielen, die wahrscheinlich nicht jeder kennt?

      Gruss,
      Tobi

      Reply
  • Nina 8. Mai 2014, 11:45

    Hmm komisch, da fehlt die Hälfte meines Beitrages. War wohl zu lang. Sehe das nämlich genauso wie du 😉 also hier Teil 2:
    2. Das Publikum

    Reply
    • Tobias Laemmle 8. Mai 2014, 13:20

      Mmh, komisch. Da kommt nix. Hast du da vielleicht Links im Text drin?

      Reply
  • Steven 8. Mai 2014, 11:19

    Das Problem ist, das heutzutage ein ganze andere Generation feiern geht!
    Natürlich ist das auch abhängig in welchen Club man auflegt. Aber die Generation von heute, interessiert es nicht wirklich, was im Club für Musik läuft.
    Es geht denen darum, wo bekomme ich freien Eintritt, wo bekomme ich die meisten Freigetränke und für wie lang bekomme ich diese.
    Dementsprechend wird der Abend geplant und feiern gegangen. Die ganzen Kiddis, haben doch nur 5€ im Geldbeutel und fangen schon an der Tür an über den Eintritt zu murren!
    Wenn ich früher feiern gegangen bin, dann war mir das Geld scheiss egal, hauptsache die Party (Musik & DJ) war der Hammer!!!

    Die Jugend von heute kennt kein „Let’s get Married, Where The Party At (Jagged Edge), You Can Do It (Ice Cube) oder sachen von JD, Usher, Next, Horace Brown etc. Die gucken dich alle nur schief an und Fragen sich „Was macht der DJ da“?
    Da kommst du nur mit David Guetta, Kesha und „Britney Bitch“ weiter!!!

    Beim älteren Publikum sieht es da schon wieder ganz anders aus. Diese zerlegen dir den Club, wenn du solche sachen spielst!

    Von daher kenne ich das Gefühl nur zu gut.

    Reply
    • Tobias Laemmle 8. Mai 2014, 13:26

      Was ich nicht verstehe ist, warum es so schwierig ist, komplett neues Zeug zu spielen. Denn eigentlich ist es ja heute für jeden viel einfacher an Musik zu kommen, als noch vor 15 Jahren.

      Ergo müssten ja die meisten Leute viele der Songs kennen, von denen früher nur DJs wußten.

      Reply
  • Drastic 8. Mai 2014, 09:10

    AGREE 10000000000000%!!!

    Reply
  • Nina 8. Mai 2014, 08:58

    Nicht persönlich aber von der dj League und höre gerne seine Mixtapes 🙂
    Ich wohne nicht weit von Düsseldorf. Wo kommst du eigentl her?

    Ich habe mir deinen Artikel nochmal durchgelesen, und es brodelte noch mehr in mir auf 😉
    Ich muss noch mehr dazu sagen: 🙂
    (@kathi ich habe 2-3 Sätze von dir geklaut, weil das genau auch meine Meinung widerspiegelt)

    GEHT DIE DJ-, MUSIK-, CLUB- UND FEIERKULTUR DEN BACH RUNTER?

    Derzeit klingt der größte Teil der kommerziellen Black Lieder wie Tyga 😉 (also die, die es in die Charts schaffen (ich sage ja nicht dass es zu wenig gute andere Sachen gibt, es gibt sie noch aber sie schaffen es nicht kommerziell zu werden und es sind einfach weniger, weil das meiste ähnlich klingt) ).
    Jason Derulo war da mit seiner „Talk Dirty“ echt mal wieder ein Geschenk. Der Song hat für mich Potential ein Jahzente Hit zu bleiben, wie z.b damals usher – yeah , die immer noch beliebt ist.
    Auch die vielen Einflüsse von Producer Scott Storch waren ein Geschenk, die es auf kommerzielle Ebene schafften. (Leider hat er sich sein Hirn weggekokst und macht nichts mehr Produktives) Es gibt auch jetzt viele gute Sachen, jedoch versucht der Größtteil der Produzenten erstmal dem nachzueifern, was „gut“ war, was ein Hit wurde.
    Das gilt für den Black Bereich genauso wie für die EDM Szene.

    Warum ist das so ?
    In meinen Augen spielen 3 Faktoren eine große Rolle:

    1.: Die Producer:
    Die Musik ist durch das Internet schnelllebig geworden.
    Es muss immer mehr schnell Neues kommen, den Producern gehen die „verändernden Ideen“ aus – warum nicht lieber einem Hit, einem Producer nacheifern, der sich was getraut hat, und mit den richtigen Kontakten geschafft hat, diesen Song kommerziell werden zu lassen – und sich so noch schnell ein Stück vom Kuchen abzuschneiden, mit dem Sound „mitschwimmen“, anstatt selber kreativ zu werden und was gutes Neues zu schaffen?
    Werdet kreativer! – auch wenn es in der schnelllebigen Musikzeit von heute nicht einfach ist.

    2. Das Publikum

    Reply
    • Tobias Laemmle 8. Mai 2014, 10:13

      Ja, gute Punkte Nina. Zu dem Publikum muss ich allerdings noch was sagen.

      Ich weiß zwar nicht genau wie, aber ich denke, es liegt auch an uns als DJs, denen wieder mehr neue „gute“ Musik zu zeigen.

      Vielleicht ist das so ähnlich wie mit McDonalds und die Leute haben einfach so viele BigMac’s gegessen, dass sie mittlerweile denken, das sind wirklich gute Burger.

      Also in dem Beispiel wäre Tyga der BigMac. Vielleicht hätte Rick Ross hier besser gepasst, aber den mag ich zu sehr 😉

      Reply
  • Kevin Weiler 8. Mai 2014, 08:51

    Du liegst vollkommen richtig mit deiner Meinung. Heutzutage ist alles Kommerz ausgerichtet leider. Die Veranstalter zwingen einen ja schon mehr oder weniger dazu Charts zu spielen.
    Aber ganz ehrlich gesagt irgendwann kann man die Songs doch nicht mehr hören. Mir geht es so wenn ich selbst nen Club Besuche freue ich mich wenn mal ein Lied kommt, was ich nicht kenne.
    Problem ist auch, dass so das ganze Individuelle eines jeden DJs verloren geht. Bei Soundcloud kann man dann den richtigen Stil eines DJs erfahren – zum Glück. Dort ist keiner dran gebunden sich an irgendwelche Vorgaben zu halten.
    In diesem Sinne kann ich dir nur zustimmen.
    Grüße Kevin

    Reply
  • LadyS 8. Mai 2014, 08:16

    Wie wahr !!!

    Früher haben wir im Clubs teils sogar die Platten bekommen und ordentliche Gage… die Gäste haben uns verehrt und mit uns richtig Party gemacht. Das war der Erfolgsgeheimnis … Heute zu viele DJs zu viele Clubs und überall läuft das selber Geleier .. keine hat Eier zu sagen „So und da geht es lang“ aber es ist ein Wandel begonnen und es wird nicht mehr lange dauern, bis alles anders ist. Clubs sterben wie Sand am mehr gerade und bei viele DJs kommt das „nichts können“ langsam aufm Tageslicht… 😉 also immer cool bleiben, nichts anmerken lassen, immer lächeln 😉 😀
    eine sehr geile Artikel !

    Reply
  • Nina 8. Mai 2014, 06:18

    Word!!‘ You made made my Day 😀
    So geil, wenn auch überspitzt geschrieben 🙂
    Aber ich kann jeden Punkt nachempfinden.

    Und auch bei deinem Beispiel mit
    Get low und katy perry musste ich grinsen 😉
    California Girls, call me maybe und co kann ich schon nicht mehr hören 😉
    In meinem Auto läuft derzeit ein guter alter hip Hop Mix von DJ Crack-T 🙂

    Reply
    • Tobias Laemmle 8. Mai 2014, 06:46

      Danke, klar ist nicht alles komplett ernst gemeint, aber ich denke die meisten Punkte kann jeder DJ nachempfinden.

      Ach was, kennst du Tobi? Bist auch aus Düsseldorf oder wie?
      Der Typ ist Hammer, sagst ihm mal einen Gruß, falls ihn siehst.

      Reply
  • zdee 26. März 2014, 12:58

    Hi, ich habe Heute diese Artikel gelesen und dabei gedacht , Hey du bist nicht alleine der diese Erfahrung gemacht hat…
    Danke du hast alles gut geschrieben.
    LG dj zdee.

    Reply
  • dorian nox 12. März 2014, 17:41

    Komplett richtig zum Thema Musik, Clubbetreiber alles … und ich sag das auch als Veranstalter der seine Dj’s noch richtig bezahlt …

    Reply
    • Tobias Laemmle 13. März 2014, 09:32

      Danke Dorian. Wenn das so ist, komm ich mal zu dir zum Auflegen 😉

      Reply
  • Tee-Vo 12. März 2014, 13:03

    Mir geht es ähnlich wie dir, auch wenn ich noch nicht den „Fame“ habe wie ich ihn gerne hätte um jedes Wochenende woanders auflegen zu können.
    Ich hab zwar auch mit einer Konsole angefangen, hab aber schnell gemerkt, dass mir das nicht reicht, und bin zu DVS gewechselt. Es geht einfach nichts über das Feeling eines Vinyls. Scratching, Beatjuggling, Backspins etc. sind einfach geiler, wenns mit nem Vinyl gemacht wird.
    Worauf ich hinaus will: Viele Basics die für einen DJ vor 10-20 Jahren essentiell wichtig waren, sind es nichtmehr, da die Technik vieles für dich übernimmt (siehe Sync-Button). Ich hab mich mit dem DVS oft genug gezwungen ohne optische Hilfe aufzulegen, indem ich mein Display runtergeklappt hab. Das würden viele schon gar nichtmehr schaffen.

    Auch wenn ich noch „relatv neu“ (lege seit 3 Jahren auf) bin, schauen die meisten Club-Betreiber ziemlich blöd, wenn ich sage ich will für 9 Stunden im Club auflegen mehr als nen 100er. Ich bin gut in dem was ich tue, was mir durch Publikum, Kollegen und auch den ein oder anderen Clubbetreiber bestätigt wurde und werde mich nicht unter Wert verkaufen. Die zunehmende Prostitution in der Branche ist ein gewaltiges Problem. Es kann einfach nicht sein, dass ich bei 15 Stunden Arbeit (9 Stunden im Club + 3 Stunden üben in der Woche + 3 Stunden Musik durchstöbern) nur 50 € bekomme. Das entspräche einem Stundenlohn von 3,33 € !!! Wobei die Stunden noch recht bescheiden geschätzt sind.

    Reply
    • Tobias Laemmle 13. März 2014, 09:31

      Vollkommen richtig Tee-Vo und die zusätzlichen 6 Stunden sehen die meisten ja noch gar nicht. Von den Kosten für Laptop, Midi-Controller, Timecode’s und MP3 will ich gar nicht erst anfangen. Aber ich weiß, es ist für alle schwer, auch die Clubbetreiber. Die Konkurrenz wird immer größer, der Kostendruck steigt und die Gäste sind nicht mehr so leicht zufriedenzustellen, wie früher. Aber irgendwas muss sich halt ändern, denn besser wird es so auch nicht mehr.

      Reply
  • Kathi 12. März 2014, 07:27

    Super geschrieben!! Ich empfinde das ganz genauso wie du. Zwar bin ich kein DJ, aber erlebe das quasi hautnah bei meinem Mann, der zum normalen Vollzeitjob nebenher noch auflegt und das schon seit Jahren. Zudem bin ich früher selber sehr gern weggegangen und hatte noch Spaß dabei. Die Musik war anders, das Publikum und die Clubs ansich mit ihren Betreibern… Hierzu passt der allseits bekannte Satz: „Früher war alles besser!“ wirklich!! Kein Vergleich mehr zu heute….sehr traurig. Die meisten wissen ja auch gar nicht (mehr) was Musik eigentlich ist, dass viele Gefühle, Empfindungen usw. damit verbunden sind… Das Clubpublikum von heute erkennt keine gute Musik mehr, will nur das hören,was den ganzen Tag (!!) in den Radios rauf und runter läuft… Wo bleibt da der Sinn am Weggehen?? In Verbindung mit dem ständigen „sich Präsentieren“ mit den Handys, sei es um lauter Fotos zu schießen oder daueronline in den sozialen Netzwerken zu sein, um Bilder hochzuladen, sich zu markieren und sonstiges…

    So,das war jetzt wohl genug… 😉
    Jedenfalls hast du den Artikel super verfasst und du stehst wirklich nicht alleine da mit deiner Meinung! 🙂
    LG

    Reply
    • Tobias Laemmle 12. März 2014, 11:56

      Dank dir. Ich wollte jetzt auch nicht wie ein alter, verbitterter Opa rüberkommen, der nur den alten Zeiten hinterhertrauert. Aber aus meiner Sicht läuft einfach vieles verkehrt momentan und einfach nix sagen und so weitermachen bringt ja auch nix.

      Reply
  • Michael Walter 11. März 2014, 20:45

    So extrem musste ich es, zum Glück, nicht erleben.
    Aber ich kann Dich auf jeden Fall verstehen

    Reply
    • Tobias Laemmle 12. März 2014, 06:50

      Hey Walter,
      vielleicht hatte ich einfach nur mal wieder ein echt schlechtes WE erwischt, aber ich denke den ein oder anderen Punkt können die meisten DJs, die schon eine Weile auflegen, irgendwie nachvollziehen.

      Reply
  • Mauro 11. März 2014, 19:39

    Traurig, aber leider wahr. Mit deiner Meinung stehst du nicht alleine da 🙂

    Reply

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