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Musikgenres
by Phil Morse

Du stehst im Club und hörst wie der DJ mühelos zwischen den Musikgenres hin und her switched. Wie er von 100 BPM auf 128 BPM wechselt und wieder zurück, ohne dass es jemand merkt. Nein die Leute lieben es sogar und Feiern jeden Übergang.

Und Du stehst ungläubig in der Ecke und fragst dich, wie zum Teufel macht der Typ das?

Hier ist sein Geheimnis: Du musst deine Tracks „Taggen“ und über normale Musikgenres hinausdenken…

Was ist Taggen und was bringt es?

Für mich bedeutet Taggen „zusätzliche Informationen über einen Song“. Normalerweise weißt Du über einen Track seinen Titel, Artist, BPM, Genre und Key. Vielleicht noch seit wann Du den Track in deiner Library hast oder in welchem Jahr er rauskam. Mit diesen Informationen filtern wir normalerweise unsere Library wenn wir Auflegen und nach dem nächsten Song suchen.

Beispiel:
Sagen wir Du willst ein Disco Set spielen. Dann filterst Du Genre nach „Disco“, sortierst das Ergebnis vielleicht nach BPM und schaust nach übereinstimmenden oder passenden Keys, um einen nahtlosen, sich langsam steigernden Mix aus Disco Musik zu bauen. So weit, so gut.

Aber eigentlich weißt Du ja als DJ, welche Tunes gut zusammenpassen. Du hast ein Gefühl dafür, was im Warm-Up gut ankommt und mit was Du bis zur Main-Time warten musst. Dein Gefühl sagt dir, welche Songs gut in einer Lounge kommen und bei was die Leute in einem Großraumclub eskalieren. Du kennst die richtigen Nummern für das Ende eines Abends oder mit was Du gut ein Set starten kannst.

MUSIKGENRES TAGGEN

Richtiges Taggen bedeutet ein bißchen mehr, als sich einfach nur Artist und Titel aufzuschreiben. Fast jede DJ Software hat Felder wie STERNE, RATING, KOMMENTAR oder KEYS – benutze sie!

In iTunes gibt es viele Möglichkeiten deine Musikgenres Taggen zu können

In iTunes gibt es viele Möglichkeiten deine Musikgenres Taggen zu können

Genauso erinnerst Du dich sofort an Songs mit bestimmten Frauen oder Männerstimmen, einem Saxophon oder wenn jemand in einem Track pflüstert. Sagen wir mal, Du willst ein kleines Mini-Set mit Songs machen, die alle die selbe Melodie benutzen. Wenn Du deine Musik in und auswendig kennst, findest Du im Handumdrehen die passen Titel in deiner Library.

Tagging – egal ob Musikgenres Taggen oder irgendetwas anderes – ist eine einfache Möglichkeit, dir so viele dieser Infos über deine Tracks wie nur möglich zu merken. Wenn Du immer mehr Gigs spielst, deine Library ein paar Jahre (oder sogar Jahrzehnte) aufbaust und Songs von überall her sammelst, wird es irgendwann unmöglich dir jeden coolen Mix, jedes Songpaar, das gut zusammenpasst oder alle Tracks mit Bongo-Trommeln zu merken.

GENAU DANN MACHT TAGGEN WIRKLICH SINN!

In dem Blog hier erfährst Du gleich ein paar Methoden, wie viele DJs ihre Songs Taggen, die Du ganz einfach nachmachen kannst. Ich hoffe Du kannst 1-2 davon mitnehmen und in deiner eigenen Library anwenden.

FÜNF MUSIKGENRES TAGGING IDEEN

1. TAG ENERGY-LEVEL MIT STERNEN – Viele DJs nutzen das Sterne-Rating von ihrer DJ Software, um sich zu merken, wie viel „Druck“ und Energie ein Track hat.

Musikgenres

Manche Programme wie z.B. Mixed In Key machen das sogar automatisch für dich. Das ist eine gute Möglichkeit (neben BPM) deine Warm-Up Musik zu ordnen.

2. SCHREIB SONGS DIE GUT ZUSAMMENPASSEN IN DIE KOMMENTARE – In der Spalte kannst Du in iTunes „Freitext“ reinschreiben und danach filtern, suchen oder sortieren. Wenn Du z.B. einen Track gefunden hast, der gut zu einem anderen passt, dann schreib das doch da rein. Ich notiere mir dann immer: „MWW: [Name des anderen Tracks]“. MWW steht für „Mixes Well With“.

Das dauert genau fünf Sekunden und das kannst Du noch während dem Auflegen machen, wenn Du so ein Paar gerade gefunden hast.

3.NUTZE DAS GRUPPIERUNG FELD IN ITUNES – Viele DJs, die iTunes zum Organisieren ihrer Library verwenden, benutzen das „Gruppieren“ Feld für zusätzliche Tags, die sie dann in ihrer DJ Software sehen können. Oder aber, um Smart Playlists zu erstellen, die Du auch in deinem DJ Programm nutzen kannst.

Du könntest das Feld z.B. nutzen, um Tags wie „Vocal“, Instrumental“ oder „Transition“ aufzuschreiben.

In iTunes kannst Du über "Gruppieren" mehr als nur Musikgenres Taggen

In iTunes kannst Du über „Gruppieren“ mehr als nur Musikgenres Taggen

4. BENUTZE EIN DJ PROGRAM MIT TAGGING SYSTEM – Rekordbox DJ von Pioneer besitzt bereits ein eingebautes Tagging und Filter System. In Serato DJ kannst Du Farben für verschiedene Tracks benutzen, so dass Du die Songs gleich unterscheiden kannst. Beispielsweise Blau für „Männliche Vocals“ und Rot für „Weibliche Vocals“.

5. PROBIERE VERSCHIEDENE MUSIKLIBRARIES MIT TAGGING SYSTEM AUS – Pro For Desktop (Beatport’s Antwort auf iTunes) besaß schon von Anfang an ein eingebautes Tagging System. Beatport versucht außerdem gerade „Crowdsourcing“ mit in ihr System einzubauen. Bisher haben schon über eine Million User Tracks mit Tags versehen.

Fazit…

Wie so oft beim DJing geht es weniger darum, WIE DU ETWAS MACHST, sondern WARUM DU ETWAS MACHST. Die wirklich guten DJs haben immer das gewisse Extra, das sie nie vorhersehbare Sets und Playlisten spielen lässt. Und trotzdem hängen ihre Songs immer zusammen und besitzen einen roten Faden.

Deine Musik so zu Taggen, dass Du verschiedene Musikgenres problemlos ineinander mixen kannst, ist ein riesen Vorteil. Laptops und DJ Programme haben uns die Möglichkeit gegeben, nicht jeden Übergang, jede Routine und jede Info im Kopf merken zu müssen und so kreativere Sets spielen zu können.

Nutzt Du bereits einen von diesen fünf Tricks in deinen DJ Sets? Fällt dir noch etwas ein, wie Du deine Musik besser Taggen kannst und so kreativer spielen kannst?

Google+ Tobias Laemmle

Den Artikel im englischen Original gibt es bei DigitalDJTips zu lesen.

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{ 5 comments… add one }
  • Hennes 9. November 2017, 09:58

    Hi Tobi und die anderen DJ Freunde,
    also ich komme aus einer DJ Zeit Anfang der 80-er da träumten wir nur von solchen Möglichkeiten, die die heutige Technik uns anbietet. Ich hatte damals einen BPM Counter, der direkt an den MK II angeschlossen war. Damit dachte ich schon „Wow wie geil, nicht mehr auf die Uhr schauen und die Beats auszählen“. Von Keys, Loops, Freeze…. hatten wir mal gehört, mehr aber auch nicht. Mit Platten Auflegen war damals Streß, aber auch gleichzeitig die Magie genau den richtigen Sound zu finden, der passt. Wenn Du dann noch einen sauberen Übergang länger als 20 sec hinbekommen hast, warst Du der Held. Darüber können die DJ von heute nur schmunzeln. Ich übrigens auch. Aber ich finde die neue Technik genauso faszinierend, wie damals die guten alten Platten. Jede Zeit hat Ihre Technik und die Leute dahinter. Entscheidend ist immer noch das Feeling, was passt wann wo rein und was braucht die Menge um Spaß zu haben. Da hilft Dir die Technik auch nicht weiter. Ich selbst lege heute mit dem S8 von NI mit der Traktor Pro Software auf und habe jede Menge Spaß damit. Die Technik gibt mir heute eine viel größere Kreativität als damals und das ist für mich die Herausforderung ein gutes DJing zu machen. Zuhause stehen aber auch noch die zwei Techniks MKII. Aber angerührt habe ich sie schon lange nicht mehr….
    Musikalische Grüße
    Hennes

    Reply
    • Tobias Laemmle 9. November 2017, 13:40

      Super Einstellung! Danke für dein Feedback Hennes.

      Reply
  • Thomas 9. Juli 2017, 21:17

    Ich lege hauptsächlich auf privat Partys auf und da switche ich schon mal zwischen 80er, 90,er, 2000er und dem neuesten hin und her. Ist Situations bedingt

    Reply
  • Stephen Nawlins 28. Juni 2017, 15:22

    Oh Shit bin ich Oldschool…Ich habe diese Infos alle in meiner Birne drin.
    Und um ehrlich zu sein habe ich gar kein Bock, dass dies eine Maschine für mich übernimmt.
    Dieses Wissen macht es doch aus einen DJ zu sein. Das ganze Taggen führt doch irgendwann dazu, dass ein Roboter diese Infos auswerten und nutzen wird um uns menschliche DJs zu ersetzen. Frei denken und aus diversen Informationen eine Assoziation zu bilden ist doch genau das bisschen was uns noch von einer Maschine trennt. Bei Handwerk, Technik und Genauigkeit sind wir ja bereits die Oberloser dies beherrschen die Robots doch schon viel genauer.
    Zudem muss man sich nicht wundern wenn wir verblöden, wenn wir uns nur noch auf solche Hilfen stützen und unser Hirn nicht mehr anstrengen.
    Gewisse Tags mögen ja Sinn nmachen wie z.B. Trackdauer od. Anzahl Bpm aber andere Sachen machen ja genau die Magie aus, man darf doch auch mal einen Fehlgriff machen und nicht den 200% passenden Track spielen. Zudem riskiert man beim gruppieren od. Notieren welche Songs zusammenpassen ja erst recht in eine Art Monotonie seiner Sets zu gelangen, weil man dann automatisch den Vorschlag der Software abspielen wird…Not macht bekanntlich erfinderisch…wie oft wusste ich 30Sek vor Schluss des laufenden Songs noch nicht mal Ansatzweise was ich als nächstes spielen wollte? Oft…und genau dann nach schnellem Suchen in der Cd-Kiste erlebte ich den Glücksgriff und spielte genau den Track den ich sonst nicht gespielt hätte und aber mordsmässig bei den Leuten ankam.

    Reply
    • Tobias Laemmle 29. Juni 2017, 05:46

      Hey Stephen, danke mal wieder für dein Feedback auch wenn wir manchmal unterschiedlicher Meinung sind 🙂 Ich versteh voll und ganz, worauf Du hinaus willst.

      Die Gefahr ist natürlich groß, nur noch die Übergänge und Paare zu spielen, die in den Tags stehen. Aber auch da kannst Du dir als DJ ja vornehmen, jedes Mal genau diesen Übergang oder das Paar nicht zu spielen.
      Muss jeder selber ausprobieren und schauen, ob es was bringt in den eigenen Sets oder eher nicht.

      Reply

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